Lohngerechtigkeit

Unter dem Motto "Die Kunst der gleichen Bezahlung" findet am 7. März 2023 der Equal Pay Day 2023 statt. Im Fokus steht dabei die Forderung nach mehr Lohngerechtigkeit in Kunst und Kultur.
Die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert: 19 Prozent betrug sie im Jahr 2019, seit 2020 sind es 18 Prozent. Männer haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes durchschnittlich 4,16 Euro brutto mehr in der Stunde verdient als Frauen.
Auf die Lohnungleichheit macht die kfd auch mit dem jährlichen Equal Pay Day (EPD) aufmerksam.
Im europäischen Vergleich liegt die Bundesrepublik bei den Verdienstunterschieden auf den hinteren Plätzen. Erfolge der frauenpolitischen Lobbyarbeit, wie das Entgelttransparenzgesetz oder gesetzliche Frauenquoten für Führungspositionen, sind nicht weitreichend genug, um die ungleiche Bezahlung von Frauen und Männern zu verringern.
Lohngerechtigkeit
"Die Lohnlücke lässt sich nur schließen, wenn wir zu einer gerechteren Aufteilung der Sorgearbeit in der Familie kommen."
Das sagt Katharina Wrohlich, Leiterin der Forschungsgruppe "Gender Economics" am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) Berlin. Ein Gespräch über Sorgearbeit, Lohnlücken, Quotenregelungen und mutige Politik.
Gender Pay Gap
71 Prozent des Verdienstunterschieds sind strukturbedingt, also unter anderem darauf zurückzuführen, dass Frauen in schlechter bezahlten Branchen und Berufen arbeiten, häufiger in Teilzeit oder in Minijobs und seltener Führungspositionen erreichen.
Doch selbst wenn man diese Faktoren herausrechnet und sich Frauen und Männer anschaut, die in der gleichen Branche und gleichen Position gleich viel arbeiten, dann ergibt sich in Deutschland immer noch eine nicht zu erklärende Lohnlücke von sechs Prozent - der sogenannte bereinigte Gender Pay Gap. Diese bereinigte Lohnlücke ist konstant seit Jahren gleich hoch.