kfd zieht Bilanz nach Maria 2.0: "Protestwelle keine Eintagsfliege"
Zum Ende der Streikwoche "Maria 2.0" zieht Mechthild Heil, Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) - Bundesverband e.V., Bilanz. Hunderte kfd-Gruppen haben bundesweit die Initiative unterstützt, viele mit eigenen Aktionen in ihren Gemeinden.
"Die Frauen haben spontan entschieden, dass dies eine geeignete Form ist, ihrem jahrelangen Frust Ausdruck zu verleihen", so Heil. Sie freue sich über das Engagement tausender kfd-Frauen für die Geschlechtergerechtigkeit in der Kirche und sehe jetzt die Chance, dass sich wirklich etwas ändert. Sie mahnt gleichzeitig: "Wenn wir nicht bald sichtbare und spürbare Veränderungen haben, läuft die Amtskirche Gefahr, dass die Frauen ihr scharenweise den Rücken kehren."
Die kfd werde mit anderen Verbänden und der theologischen Forschung die drängenden Fragen weiter beharrlich verfolgen - jetzt, wo die Themen, die Frauen seit Jahrzehnten beschäftigen, in Bewegung gekommen seien.
"Das Maß ist voll, das ist deutlich erkennbar an der Welle der bundesweiten Entrüstung - nicht nur von Frauen", so Heil weiter. "Die Bischöfe müssen endlich erkennen, dass es um die Teilhabe an Entscheidungen und Verantwortung für Frauen und Männer, für Geweihte und Nicht-Geweihte geht. Es reicht nicht, nur anzuerkennen, dass Frauen unverzichtbar sind. Diese Protestwelle ist keine Eintagsfliege!"
Heil setzt dennoch Hoffnung in den sogenannten synodalen Weg, den die Deutsche Bischofskonferenz bei ihrer Frühjahrs-Vollversammlung im März beschlossen hat. "Das ist und bleibt nun für alle eine Chance, endlich auf Augenhöhe den längst notwendigen Dialog zu führen."