Position
Nachhaltigkeit und Geschlechtergerechtigkeit weltweit
Eine zukunftsfähige Gesellschaft erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit den globalen Ressourcen ebenso wie die Beseitigung jeder Diskriminierung von Frauen und Mädchen.
So steht es im Positionspapier "nachhaltig und geschlechtergerecht weltweit", das die kfd-Bundesversammlung im Juni 2019 einstimmig beschlossen hat. Nachhaltigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und Klimaschutz sind Themen, die Frauen in der kfd bewegen und alle Menschen sowie die gesamte Schöpfung betreffen.
Die kfd legt mit diesem Papier Anregungen für das verbandliche Handeln und Erwartungen an die Gestaltung verschiedener Politikbereiche vor. "Wir engagieren uns für gerechte, gewaltfreie und nachhaltige Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Einen Welt", so steht es im Leitbild der kfd.
Damit handelt die kfd ausdrücklich im Sinne der Aussagen und Ziele der Enzyklika "Laudato Si´" von Papst Franziskus. Die kfd unterstützt die Beschlüsse der Vereinten Nationen zu den 17 Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals - SDGs) und das Weltklimaabkommen von Paris.
Die kfd fordert mit diesem Positionspapier alle Bürger*innen und Politiker*innen zu entschlossenem Handeln auf, um den Klimawandel zu begrenzen und nachhaltige und gerechte Lebens- und Arbeitsbedingungen weltweit zu ermöglichen.
Frauen sind weltweit von Klimawandel und ungerechten Handelsbedingungen betroffen. Sie spüren als Produzentinnen und Konsumentinnen sowie in ihren Lebensräumen eine Verschlechterung der Umweltbedingungen - sie sind zudem Akteurinnen des Wandels.
Verantwortungsvoller Umgang
Frauen und Männer haben durch ihr alltägliches Handeln und ihren Konsum, bei der Nahrungszubereitung und Reinigung, durch ihr Wohnen und Mobilitätsverhalten sowie bei der Mülltrennung als Einzelne wesentlichen Einfluss auf die Umwelt. Insofern ist das private Handeln immer auch politisch.
Eine zukunftsfähige Gesellschaft erfordert einen verantwortungsvollen Umgang mit den globalen Ressourcen ebenso wie die Beseitigung jeder Diskriminierung von Frauen und Mädchen. Das sind zentrale Kriterien für nationale und internationale Politik.
kfd-Zukunftsgestalter*in
Damit unser Planet lebenswert bleibt: Werden Sie Zukunftsgestalter*in.
Die kfd trägt mit Projekten und Bildungsarbeit, politischer Lobbyarbeit sowie mit praktischen Beispielen dazu bei, das Bewusstsein der Mitglieder zu verändern und für ein faires, nachhaltiges und geschlechtergerechtes Handeln zu werben.
Bewusstsein verändern
Ziel ist die Neuausrichtung des Lebensstils an den Prinzipien der Nachhaltigkeit und der Gerechtigkeit. Sie verpflichtet sich selbst zu hohen Nachhaltigkeitsstandards und schreibt ihre Umwelterklärung sowie ihre ökofaire Beschaffungsordnung für die Bundesgeschäftsstelle kontinuierlich fort.
Gleichzeitig setzt sich die kfd für notwendige politische Schritte ein, ohne die individuelle Verhaltensänderungen nicht wirksam werden. Die kfd erwartet von der Bundesregierung, dass Nachhaltigkeit und Geschlechtergerechtigkeit unverzüglich als verbindliche Querschnittsaufgabe und grundlegendes regelmäßig zu evaluierendes Ziel des politischen Handelns in allen politischen Entscheidungen verankert und zum Bildungsziel in allen Bildungsbereichen erklärt werden.
Die kfd sieht eine besondere Verantwortung:
- für faire und nachhaltige Arbeitsbedingungen weltweit
- für eine nachhaltige Landwirtschaft
- für Klimagerechtigkeit und eine sozial gerechte Energiewende
- für ein zukunftsfähiges Mobilitätskonzept
- für Ressourcen- und Umweltschutz durch Abfallvermeidung
kfd: die Wegmarken der Nachhaltigkeit
2010 hat die kfd das Projekt "kfd - Konsum-fair-durchdacht" durchgeführt
2012 Handlungsempfehlungen im sechsteiligen kfd-Klimaschutzpaket
Seit 2012 unterzieht sich die Bundesgeschäftsstelle in Düsseldorf fortlaufend dem externen Audit der Initiative "Zukunft einkaufen".
2015 hat die kfd-Bundesversammlung die Entschließung "Zukunft: nachhaltig und geschlechtergerecht" einstimmig verabschiedet.
2016 Veröffentlichung der ersten Umwelterklärung auf der Homepage der kfd
2017 und 2018 führte die kfd das Projekt "Zukunft: nachhaltig und geschlechtergerecht" mit einer Beteiligung von 32 Multiplikatorinnen aus 10 Diözesanverbänden durch. Das Projekt wurde gefördert durch "ENGAGEMENT GLOBAL" und zielte darauf das Engagement für Nachhaltigkeit und Geschlechtergerechtigkeit im Verband zu stärken.
Die Teilnehmerinnen erarbeiteten konkrete Empfehlungen für die Praxis und führten Teilprojekte durch. Unter anderem wurde aufgrund des Projektes die Geschäftsstelle in München-Freising mit dem EMAS-Zertifikat ausgezeichnet und in DV-Freiburg wird zu allen Veranstaltungen nur noch fairer Kaffee und Tee ausgeschenkt.
2019 verabschiedete die Bundesversammlung der kfd einstimmig das Positionspapier "nachhaltig und geschlechtegerecht weltweit", in dem die kfd Anregungen für das verbandliche Handeln und Erwartungen an die Gestaltung verschiedener Politikbereiche formuliert.
2020 bilden Nachhaltigkeit und Geschlechtergerechtigkeit den Schwerpunkt der Verbandsoffensive unter dem Motto "Frauen, wem gehört die Welt?"
2020 Aktualisierung der Umwelterklärung in Übereinstimmung mit den Checklisten und Kennzahlen.
Nachhaltigkeitspolitik der kfd
Die kfd engagiert sich seit Jahrzehnten weltweit für Fairness und Nachhaltigkeit und ist als Mitglied in folgenden Bündnissen und Initiativen aktiv, die sich der Nachhaltigkeit verschrieben haben.
- Klima-Allianz Deutschland
- TransFair (Trägerverein von Fairtrade Deutschland)
- Bundesverband der Verbraucherzentralen und Verbraucherverbände (vzbv)
- Bündnis für nachhaltige Textilien
Zudem unterstützt die kfd die Initiative Lieferkettengesetz.
Bei Andante, Justitia et Pax, dem Weltgebetstag der Frauen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) setzt sich die kfd außerdem für Nachhaltigkeit und Geschlechtergerechtigkeit ein.
Klimafreundliche Mobilität für alle
Die Klima-Allianz Deutschland, in dem die kfd Mitglied ist, hat im Mai 2020 das Positionspapier "Klimafreundliche Mobilität für alle" veröffentlicht. Das Forderungspapier zeigt auf, wie eine Mobilitätswende gelingen kann, die klimafreundliche Alternativen zum motorisierten Individualverkehr schafft und dabei eine soziale Ausgewogenheit berücksichtigt.
Engagement der kfd im Textilbündnis
Seit 2014 gibt es das Bündnis für nachhaltige Textilien, das als Reaktion auf tödliche Unfälle in Textilfabriken in Bangladesch und Pakistan von Bundesentwicklungsminister Gerd Müller gegründet wurde. Die kfd ist dem Textilbündnis 2015 beigetreten.
Alle Mitglieder des Textilbündnisses legen seit 2018 jährlich in einem Maßnahmenplan (Roadmap) offen, wie sie konkret für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, Umweltschutz und faire Löhne im eigenen Unternehmen und bei ihren Lieferanten sorgen wollen.
- Die Roadmap der kfd für das Jahr 2019.
Internationale Charta des Fairen Handels
Ein Welthandel, der auf Fairness, Gleichberechtigung und Nachhaltigkeit für Mensch und Umwelt beruht: Das ist die Vision der Internationalen Charta des Fairen Handels, die die die World Fair Trade Organization und Fairtrade International am 25. September 2018 veröffentlicht haben.
Die kfd hat die Charta mit unterzeichnet und unterstützt die Vision.
Materialien
-
kfd_Positionspapier_nachhaltig_und_geschlechtergerecht kfd_Positionspapier_nachhaltig_und_geschlechtergerecht 1 MB Download
-
Klimafreundliche Mobilität für alle Positionspapier der Klima-Allianz Deutschland: Das Forderungspapier zeigt auf, wie eine Mobilitätswende gelingen kann, die klimafreundliche Alternativen zum motorisierten Individualverkehr schafft und dabei eine soziale Ausgewogenheit berücksichtigt. Stand: Mai 2020 4 MB Download
- Positionspapier "Nachhaltig und geschlechtergerecht weltweit"