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22. November 2019 Presse

Hilfe für (Ordens-)Frauen, die sexualisierte Gewalt durch Priester und Ordensleute erlitten haben

Appell an Bischöfe und Ordensobere, Verantwortung für die Aufklärung und Aufarbeitung des Missbrauchs an Frauen zu übernehmen. Foto: pixabay

KDFB, kfd und SkF appellieren zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen (25. November) an die Deutsche Bischofskonferenz, konkrete Maßnahmen zu ergreifen

Zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November fordern die großen katholischen Frauenverbände Katholischer Deutscher Frauenbund e.V. (KDFB), Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands - Bundesverband e.V. (kfd) und Sozialdienst katholischer Frauen Gesamtverein e.V. (SkF) die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) auf, ihre Solidarität mit Frauen, die durch Priester und Ordensleute sexualisierte Gewalt und geistlichen Missbrauch erfahren haben, deutlich zu bekunden und konkrete Maßnahmen zur Hilfe und Unterstützung zu ergreifen.

Die Frauenverbände erwarten deshalb auch im Fall der über 18-jährigen Betroffenen die systematische Erfassung der Straftaten, Veröffentlichung der Straftatbestände und Täter sowie deren kirchen- und strafrechtliche Verfolgung.

Kontaktstelle der Deutschen Bischofskonferenz ist wichtig

Ein erster wichtiger Schritt, der es betroffenen Frauen ermöglicht, ihre Erlebnisse und Verletzungen sowie Täter des Missbrauchs zu benennen, sollte nach Meinung der Frauenverbände die Einrichtung einer Kontaktstelle seitens der DBK sein.

"Diese Frauen brauchen und verdienen Hilfe. Sie haben über viele Jahre in der katholischen Kirche und in Ordensgemeinschaften sexualisierten, geistlichen und seelischen Missbrauch erfahren und sind oftmals traumatisiert. Aus Angst und Scham haben sie geschwiegen und leiden bis heute an den Verletzungen", betonen die Verbandsvorsitzenden Maria Flachsbarth (KDFB), Mechthild Heil (kfd) und Hildegard Eckert (SkF).

Sie appellieren an Bischöfe und Ordensobere, Verantwortung für die Aufklärung und Aufarbeitung des Missbrauchs an Frauen zu übernehmen.

Schweigespirale durchbrechen

Als wichtige Ansprechpartnerinnen könnten erfahrene Beraterinnen im bestehenden Hilfesystem für von Gewalt betroffene Frauen fungieren. Sie unterstützen sie in ihrer schwierigen Situation und vermitteln ihnen weiterführende Hilfe, so die Verbandsvertreterinnen.

Auch Teilnehmerinnen der Tagung "Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden", die von der Deutschen Bischofskonferenz, der Deutschen Ordensobernkonferenz sowie von kfd und KDFB am 27./28. September 2019 gemeinsam veranstaltet wurde, hatten dies als dringenden Bedarf geäußert.

Um die Schweigespirale zu durchbrechen und den Frauen mit ihren belastenden und oftmals zerstörerischen Erfahrungen sexuellen und geistlichen Missbrauchs in der Kirche Raum zu geben, lädt der KDFB (Ordens-)Frauen ein, von ihren Erlebnissen zu berichten und sich an einem Buchprojekt zu beteiligen. Die Beiträge werden anonymisiert und durch kurze wissenschaftliche Essays ergänzt.

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 22.11.2019
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