Plagiat des Rentenmodells der katholischen Verbände: Gemeinsame Stellungnahme
Das Rentenbündnis der katholischen Verbände verwahrt sich gegen den geistigen Diebstahl der Landtagsabgeordneten der Alternative für Deutschland (AfD) Christina Baum und Emil Sänze aus Baden-Württemberg.
"Die sozialpolitisch gesichtslose AfD ist gerade im Begriff, sich durch schlichtes Plagiat einen sozialen Anstrich zu verpassen", erklärte das katholische Rentenbündnis dazu heute gemeinsam in Berlin.
"Die politische Arbeit dieser Abgeordneten ist weder eigenständig noch seriös, sondern manipulativ: Sie gaukeln der Öffentlichkeit eine Kompetenz vor, die sie schlicht von Dritten kopiert haben. Erschwerend kommt hinzu: Das Rentenmodell der katholischen Verbände basiert auf den Grundsätzen der katholischen Soziallehre und den Prinzipien des christlichen Menschenbildes, dem viele Aussagen der AfD zutiefst widersprechen. Das Rentenbündnis der katholischen Verbände bedauert zutiefst, das eigene politische Konzept durch die AfD vereinnahmt zu sehen und verurteilt das Vorgehen der Abgeordneten nachdrücklich."
Das Rentenmodell der katholischen Verbände existiert bereits seit 1996.
Die AfD-Landtagsabgeordneten hatten vor dem Landesparteitag in Heidenheim am vergangenen Wochenende ihr sogenanntes Cappuccino-Modell in einer Broschüre präsentiert.
In dem Papier heißt es "Gerechte Alterspension für alle - aus der AfD kommt die Lösung". Danach soll es eine bedingungslose Sockelpension geben, ergänzt durch eine Erwerbstätigenpension unter Berücksichtigung von Kindern und Ehrenamtsengagement sowie durch private Altersvorsorge.
Name und Struktur des Cappuccino-Modells der AfD orientieren sich an dem im April 2018 vorgestellten gleichnamigen Konzept des Rentenbündnisses aus fünf katholischen Verbänden, bestehend aus Familienbund der Katholiken, Katholische Arbeitnehmer-Bewegung Deutschlands (KAB), Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), der Katholischen Landvolkbewegung Deutschland (KLB) und dem Kolpingwerk Deutschland.