kfd begrüßt bundesweite Notrufnummer für Frauen: Erstberatung von Gewaltopfern darf nicht die einzige Hilfe bleiben
Anlässlich des Internationalen Frauentages ruft die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) eindringlich zur Ächtung jeder Form von Gewalt an Frauen auf. Vor diesem Hintergrund begrüßt der Verband, dass das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" heute an den Start gegangen ist. Unter der zentralen Telefonnummer 08000 116 016 erhalten Betroffene schnell und unkompliziert Beratung und Unterstützung. Damit erfüllt sich endlich eine Forderung, die die kfd bereits seit Jahren immer wieder gestellt hat.
"Der nächste Schritt ist nun, dass die Erstberatung am Hilfetelefon nicht die einzige Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen bleibt. Ohne eine angemessene und verlässliche Finanzierung der lokalen Beratungsstellen und Frauenhäuser bleibt auch das Hilfetelefon wirkungslos", stellt Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd, kritisch fest. Statistisch gesehen werde jede vierte Frau in Deutschland im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt in Ehe, Partnerschaft und Familie. Dies zeige, wie drängend der Bedarf an Hilfs- und Beratungseinrichtungen sei, so Opladen weiter.
Das Beratungsangebot des Hilfetelefons richtet sich nicht nur an Frauen, die häuslicher Gewalt ausgesetzt sind. Auch Opfer von sexuellen Übergriffen, Vergewaltigung, Stalking, Zwangsverheiratung, Frauenhandel und Zwangsprostitution finden hier eine erste Anlaufstelle. Das Telefon ist rund um die Uhr besetzt. Die Beratung erfolgt mehrsprachig, barrierefrei und ausschließlich durch Fachfrauen. Die Nutzung der Nummer ist kostenlos und erscheint nicht auf der Telefonrechnung. Insbesondere Frauen, die von den bisherigen Unterstützungsangeboten nicht erreicht wurden, wie Frauen mit Behinderung, Pflegebedürftige und Migrantinnen, soll so der Zugang erleichtert werden.
Wie lange die Forderung nach einer zentralen Notrufnummer für von Gewalt betroffene Frauen schon im Raum steht, zeigt ein kleines Jubiläum: Genau vor fünf Jahren, am Internationalen Frauentag 2007, startete die kfd ihre Kampagne "Häusliche Gewalt ist kein Schicksal ? Suchen Sie Hilfe!". Erfolgreichstes Werbemittel der Aktion, die bis zum heutigen Tag fortgeführt wird, ist ein kleines Faltblatt im Scheckkartenformat. Es enthält die wichtigsten Erstinformationen für Betroffene und soll den Frauen Mut machen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ab Mitte März wird es das Faltblatt jetzt auch mit der Nummer des Hilfetelefons geben. Es kann kostenlos bestellt werden unter shopkfd.de.
Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 550.000 Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter www.kfd.de.