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29. September 2023 Aktuelles

Tagung: Große Chancen für Frauen in MINT-Berufen

Das Thema „Chancen für Frauen in MINT-Berufen“ stand im Mittelpunkt der Tagung des Ständigen Ausschusses Frauen und Erwerbsarbeit. Screenshot: kfd/Beate Behrendt-Weiß

Marion Zeßner vom Karrierenetzwerk Femtec berichtete über Chancen und Barrieren für Frauen in MINT-Berufen. Foto: privat

Die Chancen für Frauen und Mädchen in MINT-Berufen sind ausgesprochen gut, aber sie stehen auch heute noch vor Barrieren, die ihnen einen gleichberechtigten Zugang in diese Arbeitswelt erschweren. Das war die zentrale Botschaft, die von der Tagung des Ständigen Ausschusses Frauen und Erwerbsarbeit ausging, die am 22./23. September als Online-Veranstaltung unter der Überschrift „Chancen für Frauen in MINT-Berufen“ stattfand.

„Attraktiv sind dabei nicht nur die vielfältigen Karrieremöglichkeiten und die hohen Gehälter“, betonte die Referentin Marion Zeßner. Die Geschäftsführerin von Femtec, einem Karrierenetzwerk für Frauen, das gezielte Nachwuchsförderung betreibt, sieht auch in der hohen Nachfrage nach Fachkräften und den innovativen, kreativen Möglichkeiten, den technologischen Fortschritt mitzugestalten, große Chancen für Frauen.

Viele Stellen in den MINT-Bereichen von Männern besetzt

Dessen ungeachtet seien aber nach wie vor viele Arbeitsplätze in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) von Männern besetzt. Laut einem Report des Instituts der Deutschen Wirtschaft betrug der Anteil von Absolventinnen in MINT-Fächern an deutschen Hochschulen im Jahr 2021 33,8 Prozent und lag damit nur gut drei Prozent über dem Wert von 2005. Aber selbst diese Zahl schlägt sich nicht in der Arbeitswelt nieder: Der Anteil von Frauen, die nach Studium oder Ausbildung tatsächlich in MINT-Berufen tätig sind, lag 2021 deutschlandweit bei lediglich 15,8 Prozent. Die Gründe hierfür seien vielfältig, so Zeßner. Die Barrieren, die die Referentin erläuterte, deckten sich mit vielen Inhalten, die der Ständige Ausschuss seit Jahren im Zusammenhang mit der Gleichstellung von Frauen in der Erwerbswelt diskutiert und anmahnt.

Gesellschaftliche Stereotype, Vorurteile und fehlende Vorbilder

Nach wie vor gebe es viele gesellschaftliche Stereotype und Vorurteile, die Frauen auf traditionelle Rollenbilder und vermeintlich typische Frauenberufe festlegten. Sie begegneten in der Folge vielfach einer – teils unbewussten – Voreingenommenheit und seien auch heute noch Diskriminierung und Belästigung am Arbeitsplatz ausgesetzt. Zudem fehle es an weiblichen Vorbildern und entsprechenden Unterstützungsstrukturen. Dass darüber hinaus die Arbeitsumgebung und die Unternehmenskultur in vielen traditionell männlich geprägten Berufen wenig familienfreundlich seien, mache den Zugang für Frauen nicht einfacher.

Femtec unterstützt MINT-Studentinnen auf künftige Herausforderungen

Wie das Netzwerk Femtec ambitionierte MINT-Studentinnen mit seinem studienbegleitenden Programm auf künftige Herausforderungen in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft vorbereitet, darüber berichtete die Referentin im weiteren Verlauf ihres Vortrages. Die internationale Karriereplattform Femtec, 2001 von der Forschungs- und Beratungsorganisation EAF Berlin und der Technischen Universität Berlin gegründet, kooperiert mit zehn Hochschulen, 13 global agierenden Unternehmen sowie der Fraunhofer-Gesellschaft. Seit über 20 Jahren unterstützt sie erfolgreich hochqualifizierte Ingenieur- und Naturwissenschaftlerinnen an der Schnittstelle zwischen Studienabschluss und Berufseinstieg. „Unser Programm hat schon vielen Stipendiatinnen neben inhaltlichen Highlights einen Türöffner zu spannenden Kontakten in Wirtschaft und Unternehmen geboten.“

Die Tagung, die die Sprecherinnen Petra Löwenbrück und Veronika Pütker gemeinsam mit der kfd-Referentin Natalie Mittler leiteten, mündete in rege Diskussionen, die die Delegierten darin bestätigten, das Thema „Frauen in MINT-Berufen“ weiterhin auf der Agenda zu haben.

Beate Behrendt-Weiß

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Stand: 29.09.2023
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