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07. Februar 2018 Aktuelles

Mutterbilder im Wandel – Herausforderungen für die kfd

Brigitte Vielhaus, Dr. Uta Brehm, Prof. Angelika Walser und Anja Bäker (v.l.) bei der Tagung "Mutterbilder im Wandel" © Foto: kfd

Knapp 30 Frauen von unterschiedlichen kfd-Verbandsebenen diskutierten am 2. und 3. Februar 2018 in Mainz über die Vorstellungen von Muttersein. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die Mutterbilder mit den verschiedenen Lebenswirklichkeiten der Frauen vereinbaren lassen.

"Wir alle sind, haben oder hatten Mütter, und haben eine Vorstellung davon, wie Muttersein funktioniert. Das Thema ist und bleibt vielschichtig: biographisch, politisch und auch theologisch." Mit diesen Worten begrüßte Brigitte Vielhaus, Leiterin Theologie und Kirche in der kfd-Bundesgeschäftsstelle, die Teilnehmerinnen der Tagung "Mutterbilder im Wandel".

Lucia Lagoda, Mitglied im kfd-Bundesvorstand und Vorsitzende der KAG Müttergenesung: "In den letzten 20 Jahren hat sich das Frauen- und Mutterbild noch einmal einschneidend verändert. Heute existieren mehrere mögliche Rollen- und Lebensmodelle parallel nebeneinander."

Lagoda sagte weiter: "Die kfd ist ein Verband von Frauen für Frauen und hat die realen Lebenswelten von Frauen und Müttern im Blick".

Als eine von zwei Referentinnen war Dr. Uta Brehm vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung geladen. Sie stellte in ihrem Vortrag u.a. dar, wie sich Gesetzesänderungen auf das Muttersein ausgewirkt haben. Die Einführung des Elterngeldes ging zum Beispiel mit der Verkürzungen der Elternzeit zu Hause einher.

Außerdem machte Brehm deutlich, dass eine zu frühe geschlechtsspezifische Sozialisation von Kleinkindern spätere Rollenbilder beeinflusst. So kann bereits die Spielzeugauswahl für Kleinkinder Einfluss darauf haben, welche Rollen Mädchen und Jungen im Erwachsenenleben einnehmen.

Über die Möglichkeiten reproduktionsmedizinischer Techniken sprach Prof. Angelika Walser, Moraltheologin an der Universität Salzburg.

"Eine biologische Mutterschaft gilt als zu erfüllende Wesensbestimmung einer Frau", so Walser. Diesen vermeintlichen Zusammenhang zwischen Frau-Sein und Mutter-Sein nutze vor allem die Reproduktionsmedizin als Leitbild, um Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch anzusprechen.

Auf die Frage, welchen Weg eine Frau gehen dürfe, um Mutter zu werden, riet die Referentin den Frauen, auf die eigene Stimme und das eigene Gewissen zu hören.

Die Alleinerziehenden-Theatergruppe "Eissplittertorte" rundete den ersten Tagungstag ab. Szenisch stellten die Schauspielerinnen Begriffe dar wie "Mutterverehrung" oder "regretting motherhood" (Bedauern der Mutterschaft) und spielten Ausschnitten aus unterschiedlichen Lebenswirklichkeiten von Müttern nach.

Am zweiten Tag hatten die Teilnehmerinnen die Gelegenheit, sich in Workshops über die unterschiedlichen Lebenswelten von Frauen, Aspekte der Pränataldiagnostik sowie Belastungen von Müttern und Angebote der Familienbildung näher zu informieren sowie weitere Impulse für die Arbeit in ihrem Diözesan- oder Dekanatsverband zu erhalten.

Dass es notwendig ist, Frauen nicht nur auf ihre Mutterrolle zu beschränken, sondern ihnen zu ermöglichen, auch andere Rollen in ihrem Frauenleben anzunehmen, wurde bei der Tagung deutlich. Denn auch eine Mutter darf auch einfach nur mal Frau sein.

Kontakt
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Stand: 07.02.2018
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