kfd wirbt für eine neue Kultur der Begleitung am Lebensende: Katholische Frauengemeinschaft unterstützt die Woche für das Leben 2014
Anlässlich der Woche für das Leben 2014, die in diesem Jahr unter dem Motto "Herr, Dir in die Hände" vom 3. bis zum 10. Mai 2014 stattfindet, ruft Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), dazu auf, sich für eine neue Kultur der Begleitung am Lebensende einzusetzen. Sie regt außerdem an, sich mit dem Thema Sterben auseinanderzusetzen und auch damit, was das in unserer heutigen Gesellschaft bedeutet, in der insbesondere Leistung, Effizienz und Perfektion im Vordergrund stehen.
"Sterben gehört zum Leben! Wenn wir gesund sind, können wir diesem Satz leicht beipflichten. Doch was ist, wenn wir unheilbar krank sind und uns jeden Tag Schmerzen plagen?" fragt Opladen. Für die kfd liegt daher die größte Herausforderung zukünftig darin, eine neue Kultur zu etablieren, in der Krankheit, Behinderung und Sterben als Teil des Lebens ihren Platz in der Gesellschaft bekommen und nicht länger Tabuthemen bleiben.
Aus Sicht des Verbandes müssen der Ausbau und die Förderung der professionellen und ehrenamtlichen Sterbebegleitung vorangebracht werden. Aber auch Angehörige brauchen Unterstützung und gute Rahmenbedingungen z. B. in der Arbeitswelt, um ihre Nächsten begleiten zu können. Sie müssen unterstützt werden durch den Ausbau der Palliativmedizin und der ambulanten und stationären Hospize. "Nur wenn es uns gelingt, den Menschen die Angst vor dem Alleinsein und vor Schmerzen am Lebensende zu nehmen, wird der Ruf nach der Beihilfe zur Selbsttötung verstummen", ist Opladen überzeugt. "Außerdem sollten wir uns immer wieder das christliche Menschenbild vor Augen führen, nach dem wir Menschen ? und gerade auch die Kranken und Sterbenden - wertvoll sind und im Vertrauen auf Gott bis an unser Ende leben dürfen."
Angesichts der aktuellen Diskussion um die Legalisierung der Beihilfe zur Selbsttötung werde mehr als deutlich, dass dieses christliche Menschenbild immer wieder neu legitimiert werden müsse, damit es breite Akzeptanz in der Gesellschaft von heute finden kann. "Wir müssen uns ernsthaft fragen, wie wir leben und sterben wollen. Jegliche Legitimation der aktiven Sterbehilfe in unserer Gesellschaft kommt einer Absage an Menschenwürde und Menschlichkeit gleich. Viel eher müssen wir dafür sorgen, dass Sterbende und Kranke nicht das Gefühl haben, mit ihrem Schicksal allein zu sein", erklärt Opladen.
Der kfd kommt dabei auch eine wichtige Aufgabe zu: Die kfd fördert das Miteinander der Generationen. Gerade für ältere und hochbetagte Frauen ist die kfd-Gruppe vor Ort ein lebendiger Ort des Austausches und der gegenseitigen Anteilnahme. kfd-Gemeinschaften begleiten ihre Mitglieder auf dem letzten Stück des Lebensweges und bei Beerdigungen auch ein Stück weit über das Leben hinaus.
Mit der Handreichung "Leben bis zuletzt, Informationen und Anregungen zu Pflege, Patientenverfügungen und Sterbebegleitung", den Materialien "Lebenswerte" und dem Projekt "Pflegebegleitung in der kfd" fördert der Verband die Auseinandersetzung mit den Themen Krankheit, Behinderung und Tod und setzt Zeichen für eine neue Kultur der gegenseitigen Stärkung und Begleitung. Die Materialien können kostenlos bestellt werden. Näheres unter www.kfd.de im Shop.
Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit über einer halben Million Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen zum Verband unter www.kfd.de.