Jetzt Nägel mit Köpfen machen! Postkartenaktion soll Abgeordnete für Rentenreform mobilisieren
Mit einer Postkartenaktion will das Rentenbündnis katholischer Verbände unmittelbar nach der Bundestagswahl am 22. September den Druck auf die Politik erhöhen. Die neu gewählten Abgeordneten werden mit den Postkarten von den mehr als eine Millionen Mitgliedern der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), des Familienbundes der Katholiken (FDK), des Kolpingwerkes Deutschland, der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) und der Katholischen Landvolkbewegung aufgefordert, sich für eine Rentenreform einzusetzen, die Altersarmut verhindert, das solidarische, leistungsbezogene System stärkt und Erziehungs- und Pflegezeiten besser anerkennt.
"Das Ziel unserer Aktion ist es, dass unsere Forderungen für eine Rentenreform bereits Eingang in einen neuen Koalitionsvertrag finden. Darüber hinaus muss die bessere Anerkennung der Erziehungszeiten für Kinder, die vor 1992 geboren sind, sofort umgesetzt werden", erklärt die Bundesvorsitzende der kfd, Maria Theresia Opladen.
Das Rentenniveau sinkt, geänderte Erwerbsbiografien und die demografischen Veränderungen erfordern neue Wege in der Alterssicherung. Die katholischen Verbände beklagen den jahrelangen Stillstand in der Rentenpolitik. "Dort wird allenfalls immer mal wieder an kleinen Stellschrauben gedreht, anstatt Veränderungen im System vorzunehmen. Wir brauchen ein klares Signal gerade auch an die jungen Menschen, die sich große Sorgen um ihre finanzielle Situation im Alter machen", betont Ulrich Vollmer, Bundessekretär des Kolpingwerkes Deutschland.
Das Sockelrentenmodell der katholischen Verbände steht seit mehr als zehn Jahren für eine solidarische und gerechte Rentenreform. "Es wird Zeit, dass sich die Politik in der Rentenfrage bewegt. Die solidarische Alterssicherung der katholischen Verbände bietet ein gerechtes Instrumentarium, um den Faktor Erwerbsarbeit zu entlasten und Geringverdienern und Langzeitarbeitslosen ein menschenwürdiges Auskommen im Alter zu garantieren", erklärt der Bundesvorsitzende der KAB, Georg Hupfauer.
Auch die Präsidentin des Familienbundes der Katholiken, Elisabeth Bußmann, unterstreicht den Veränderungsbedarf gerade im Hinblick auf Familien: "Familien werden in der bestehenden Rentenversicherung systematisch benachteiligt. Die Erziehungsleistung der Eltern muss endlich besser anerkannt werden."
Die Mitglieder der Verbände sind aufgefordert, die Postkarten, die sie bei den jeweiligen Verbänden erhalten können, oder die ihnen durch die verbandlichen Medien zugeschickt werden, an die Wahlkreisbüros der neuen Abgeordneten zu senden, damit sie diese frühzeitig erreichen. "So können wir gleich zu Beginn der neuen Legislaturperiode unsere Forderung durch die Postkarten unserer Mitglieder erneuern und auf das drängende Problem aufmerksam machen", erklärt Nicole Podlinski, die Vorsitzende der Katholischen Landvolkbewegung.