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06. Oktober 2018 Presse

Jubiläumsfest: 90 Jahre kfd-Bundesverband

kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil (Mitte) schnitt mit Magdalena Bogner (ehemalige kfd-Bundesvorsitzende 1997–2008, links) und Anna-Maria Mette (stv. Bundesvorsitzende 2009–2017) das Jubiläumsbrot an. Foto: kfd/Tina Umlauf

1928–2018 "leidenschaftlich glauben und leben": kfd-Bundesverband feierte 90. Jubiläum in Düsseldorf

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) hat heute mit einem Frauenfestmahl unter dem Motto "leiden­schaftlich glauben und leben" das 90. Bestehen des kfd-Bundesverbandes e.V. gefeiert.

In das Festzelt auf dem Düsseldorfer Staufen­platz waren 600 kfd-Mitglieder aus dem ganzen Bundesgebiet gekommen, um an einem großen Erntedank-Brotritual teilzunehmen und sich mit Ehrengästen aus Bundespolitik und Kirche über frühere und künftige Herausforderungen für Frauen in Kirche und Gesellschaft auszutauschen.

Die Rolle von Verbänden und besonders der kfd stand dabei im Mittelpunkt.

Heil: Mitsprache und Gleichstellung seit 90 Jahren Kernthemen

kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil in ihrer Begrüßung: "Schon vor 90 Jahren haben unsere Vorgängerinnen mutig gesagt 'Wir brauchen eigene Plätze in der Kirche und wollen nicht nur nebendran stehen, sondern mittendrin'."

Viel habe sich seit 1928 für Frauen in Kirche und Gesell­schaft getan, doch hätten sich die Kernthemen - Mitsprache und Gleichstellung - nicht geändert:

"Wir müssen mutiger und prägnanter in unseren Äußerungen werden und dürfen uns nicht von der Amtskirche bremsen lassen. Wir leben in einer Zeit, wo wir als Katholikinnen gefragt sind, Orientierung zu geben. Dafür brauchen wir eine laute Stimme, auch zu den großen gesellschaft­lichen Themen und werteorientierten Debatten", so Heil.

Karliczek: Bildung beginnt im Kleinen

An einem Podiumsgespräch zur gesellschaftspolitischen Einflussnahme von Verbänden nahmen Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (selbst kfd-Mitglied), die stv. Bundestagsfraktions­vorsitzende Bündnis90/Grüne Katja Dörner, die Vorsitzende der Katholi­schen Frauenbewegung Österreichs (kfbö), Veronika Pernsteiner und die stv. kfd-Bundesvorsit­zende Monika von Palubicki teil. Für Karliczek haben Verbände eine wichtige Bildungsfunktion:

"Bildung fängt im Kleinen an, auch ein Tanzkurs ist Bildung. Die kfd macht ganz viele Angebote auf vielen Ebenen. Denn auch dort findet Veränderung statt. So ist aktuell Kochen etwas, das man vielen Menschen wieder beibringen muss, in der kfd aber noch selbstverständlich ist."

Bildung bestehe demnach aus vielen kleinen Schritten im Alltag, zu denen Verbände beitragen könnten. "Wir müssen uns stark vernetzen, damit wir das, was unseren Glauben ausmacht, leben können: nur von unten aus der kleinsten Einheit sind wir stark, und der Bund nur so stark wie das kleinste Glied in der Kette."

Dörner: Frauenperspektive nötig bei globalen Themen

Stärke könnten gerade Frauenverbände bei globalen Fragen zeigen, so Dörner. Denn bei Flucht, Migration und Klimawandel seien die ersten Betroffenen stets Frauen. "Da brauchen wir eine Frauenperspektive. Wir müssen endlich machen, was alle sagen, aber niemand tut, nämlich Fluchtursachen bekämpfen. In all den politischen Themen, in denen ich mich in den letzten Jahren bewegt habe, waren es immer die Frauen, mit denen es gelingen kann, an diesen großen Hebeln zu drehen."

Pfarrer Heidkamp: Warum nicht auch mal eine Päpstin?

Über Gleichstellung von Frauen und Männern sprachen der stv. Düsseldorfer Stadtdechan­t Frank Heidkamp und die stv. kfd-Bundesvorsitzende Profin Dr. Agnes Wuckelt.

Auf die Frage, was er angesichts der Nicht-Zulassung von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche vorschlage, sagte Heidkamp:

"Die Bischöfe müssen sich ändern. Und die Haltung in den Köpfen. Wenn Frauen nur für Kaffee und Kuchen gebraucht werden, ist das Mist." Es gebe keinen theologischen Grund, Frauen die sakramentale Diakonatsweihe zu verweigern. "Und, das ist aber meine persönliche Meinung: Warum nicht auch mal eine Päpstin?"

Nachhaltiges Feiern mit großem Brotritual

Durch die zeitliche Nähe zu Erntedank (7. Oktober) und Ökumenischer Schöpfungszeit war dem Bundesverband ein nachhaltiges Fest wichtig: Fingerfood ohne Geschirr und Besteck, kürzest­mögliche Transport­wege, keine Sonderproduktionen für Dekoration oder Drucksorten. Kuchen, Brot und Gemüsebratlinge stammten aus saisonalem Bio-Anbau regionaler Produzenten.

Mittelpunkt des Programms bildete ein Brotritual mit Segnung eines großen "90"-Brotes: Heil schnitt mit Magdalena Bogner (ehemalige kfd-Bundesvorsitzende 1997-2008) und Anna-Maria Mette (stv. Bundesvorsitzende 2009-2017) das Jubiläumsbrot an.

Es lag auf einem Gabentisch mit Dutzenden regionalspezifischer Brote, das die Gäste mitgebracht hatten, um symbolisch die Vielfalt der kfd zu zeigen, gemeinsam Brot zu brechen und Erntedank zu feiern.

Hintergrund: Die Geschichte des Bundesverbandes

Aus einer Arbeitsgemeinschaft der ersten Diözesanver­bände in den Bistümern Paderborn, Münster und Köln entstand 1928 der "Zentralverband der katholischen Müttervereine" mit Sitz im "Bundeshaus" in Düsseldorf-Pempelfort.

Der Name "Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands" besteht seit der Satzungsänderung 1968. Im Bundesverband sind aktuell 20 Diözesanverbände und der Landesverband Oldenburg zusammengeschlossen mit knapp 500.000 Mitgliedern.

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 06.10.2018
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