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08. November 2018 Presse

100 Jahre Frauenwahlrecht – viel erreicht, viel zu tun

1918 bis 2018: 100 Jahre Frauenwahlrecht

kfd-Bundesverband zieht Bilanz und lädt mit Frauenmuseum Bonn zu Studientagung über Frauenwahlrecht und szenischer Lesung zu Hedwig Dohm

Am 12. November jährt sich die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts für Frauen zum 100. Mal.

Aus diesem Anlass bekräftigt die Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) - Bundesverband e.V., Mechthild Heil, offene Forderungen nach Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Aspekten des Lebens, vor allem in politischer Hinsicht:

"Das Allgemeine Wahlrecht ist heute wichtiger denn je - gerade angesichts der neuen Verbreitung alter Frauen- und Geschlechterbilder durch bestimmte politische Gruppierungen. Ohne Frauenperspektive auf politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklungen wäre unsere Gesellschaft aber einseitig und ungerecht."

Frauen in Parlamenten unterrepräsentiert

100 Jahre später sind Frauen in den meisten Parlamenten noch immer unterrepräsentiert: der Anteil weiblicher Abgeordneter im aktuellen Bundestag ist mit knapp 31 Prozent so gering wie zuletzt 1998.

Die kfd wolle sich deshalb weiterhin der Frage widmen, was sie in Zukunft zu lebendiger Demokratie mit umfassender Verwirklichung aller Frauen- und Menschenrechte beitragen könne, so Heil:

"Gleichstellungspolitische Erfolge erfordern hartnäckiges Engagement. Dass Frauen einen langen Atem haben, beweist die kfd seit über 100 Jahren. Bei manchen Themen, etwa der Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche, verlieren wir aber langsam die Geduld."

kfd als früher Frauenort

Bereits Jahrzehnte vor Einführung des Frauenwahlrechts konnten Frauen in sogenannten "Müttervereinen" ihre Interessen artikulieren. Aus dieser Motivation schlossen sich katholische Müttervereine in den (Erz)Bistümern Paderborn, Münster und Köln zunächst zu Diözesanverbänden zusammen.

1928 folgte die Gründung des kfd-Bundesverbandes, der sich seitdem für Demokratie und Frauenrechte starkmacht.

Zu den zentralen gleichstellungspolitischen Forderungen der kfd gehören die Einführung flexibler, familienfreundlicher Arbeitszeitmodelle, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und die bessere Anerkennung von Sorgearbeit.

Neue Gesetze wie das Entgelttransparenz- oder Brückenteilzeitgesetz sowie weitere Rentenpunkte für Kindererziehung (sog. "Mütterrente") sind dabei wichtige Errungenschaften, die jedoch nicht weit genug gehen.

Studientagung und szenische Lesung

Zum 100. Jahrestag richtet der Ständige Ausschuss "Frauen und Erwerbsarbeit" des kfd-Bundesverbandes vom 23. bis 25. November 2018 in Bonn die Studientagung "100 Jahre Frauenwahlrecht. Blick in Geschichte, Gegenwart und über den Tellerrand" aus. Eine Teilnahme ohne Übernachtung ist noch möglich. Ort: CJD Bonn

Gemeinsam mit dem Bonner Frauenmuseum lädt der Ausschuss zudem am 23. November um 19 Uhr zur öffentlichen szenischen Lesung "Mehr Stolz, Ihr Frauen!" über die Feministin und Autorin Hedwig Dohm. Ort: Frauenmuseum Bonn

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 08.11.2018
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