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21. November 2018 Presse

Finanzierung von Frauenhäusern ausbauen – Hilfetelefon stärken

Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor. Gewalt ist nie privat! © Fotolia/ sdecoret

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Organisation der Unterkunft ist nur der erste Schritt – bundesweit einheitliche Finanzierung überfällig

Zum "Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen" am 25. November begrüßt der kfd-Bundesverband den Vorstoß von Bundesfrauenministerin Franziska Giffey, mit Blick auf die aktuelle Gewaltstatistik Hilfseinrichtungen für Frauen auszubauen und bis zum Jahr 2020 über 40 Millionen Euro Bundesmittel für Frauenhäuser einzusetzen.

"Die Finanzierung von Frauenhäusern muss endlich bundesweit einheitlich geregelt werden. Frauen werden immer wieder abgewiesen, weil die Übernahme der Kosten nicht geregelt ist. Das ist nicht nur angesichts der aktuellen erschreckenden Zahlen höchst verwerflich", so Mechthild Heil, kfd-Bundesvorsitzende.

Laut Bundeskriminalamt wurden im Jahr 2017 rund 139.000 Menschen in Deutschland von ihrem Ex-/Partner misshandelt, gestalkt oder bedroht - Frauen machten mit rund 114.000 Personen einen Anteil von 82 Prozent aus.

Bundesweit einheitliche Finanzierung von Frauenhäusern überfällig

Hier wird Deutschland sein föderales System zum Problem, so Heil:
"Jedes Bundesland hat seinen eigenen Finanzierungplan. Und je nach Bundesland muss eine Frau, die keinen Anspruch auf Sozialleistungen hat, ihren Aufenthalt selbst zahlen. Viele Frauen sehen sich dann gezwungen, in die Gewaltbeziehung zurückzukehren."

Der kfd-Bundesverband e.V. fordert, dass alle Frauen unabhängig von Herkunft, Einkommen und sozialem Status umgehend Zuflucht und professionelle Unterstützung finden.

Die Organisation der Unterkunft gehe dabei aber nicht weit genug, so Heil abschließend: "Das kann nur der erste Schritt sein. Anschließende Maßnahmen wie die Wohnungsvermittlung müssen direkt mitgedacht, mitorganisiert und finanziert werden."

kfd-Frauen haben in den neunziger Jahren vielerorts die Gründung von Frauenhäusern unterstützt und begleiten sie durch Spenden und ehrenamtlichen Einsatz bis heute.

Kostenloses Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen"

Auch das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen" ist ein wichtiges Angebot für Menschen, die von Gewalt betroffen sind. Für seine Einführung hat der kfd-Bundesverband sich seinerzeit starkgemacht.

Es ist kostenlos, jederzeit und in verschiedenen Sprachen unter 08000 116 016 zu erreichen. Auch männliche Opfer von partnerschaftlicher Gewalt können dieses Angebot nutzen.

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 21.11.2018
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