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12. April 2018 Presse

Woche für das Leben 2018: Evangelische und katholische Frauen für eine inklusive Gesellschaft

Die "Woche für das Leben" steht in diesem Jahr unter dem Motto "Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!"

EFiD, KDFB und kfd: Keine Aufnahme von nicht-invasiver Pränataldiagnostik in Regelleistungen der Schwangerschaftsvorsorge

Zur ökumenischen "Woche für das Leben" (14.bis 24. April) warnen die Evangelischen Frauen in Deutschland (EFiD), der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) und die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) vor sozialen und gesellschaftlichen Konsequenzen der Pränataldiagnostik.

Angesichts des bereits laufenden Verfahrens des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) sprechen sich die Frauenverbände dagegen aus, dass Verfahren nicht-invasiver Pränataldiagnostik (NIPD), wie etwa der "Praena-Test", in der frühen Schwangerschaft eine kassenärztliche Regelleistung der Schwangerenvorsorge werden.

"Wir wünschen uns eine inklusive Gesellschaft, in der jede und jeder willkommen ist, mit all ihren und seinen Merkmalen", so Mechthild Heil, kfd-Bundesvorsitzende. "Frauen sollen auch heute einfach 'guter Hoffnung' sein dürfen."

Die zunehmende Konfrontation mit Angeboten der Pränataldiagnostik in der Schwangerschaft führe jedoch zu Verunsicherungen und Ängsten. Darüber hinaus erzeuge sie ein gesellschaftliches Klima, in dem Menschen mit Beeinträchtigungen und deren Eltern ausgegrenzt werden.

Die Frauenverbände befürchten, dass die NIPD als Regelleistung der gesetzlichen Krankenversicherung stärker als bisher einer selektiven Maßnahme von Kindern mit und ohne genetische Auffälligkeiten gleichkommt. Das widerspricht der UN-Behindertenrechtskonvention, die die Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2009 ratifiziert hat.

"Wir halten es für dringend geboten, Schwangere endlich besser auf ihren Anspruch auf unabhängige und umfassende ärztliche und psychosoziale Beratung hinzuweisen - und zwar unabhängig davon, ob sie gesetzlich oder privat krankenversichert sind", so Angelika Weigt-Blätgen, stellvertretende Vorsitzende der EFiD.

Dies könne beispielsweise in der Dokumentation eines Schwangerschaftsverlaufes, dem sogenannten Mutterpass, erfolgen. "Es geht darum, die Selbstverantwortlichkeit und das Recht auf Wissen wie auch auf Nicht-Wissen jeder einzelnen Frau zu stärken."

Nach dem Gendiagnostikgesetz §15 bedarf es vor und nach jeder pränatalen gendiagnostischen Untersuchung einer umfassenden Aufklärung und Beratung. Im Bereich der Pränataldiagnostik (PND) sind deshalb qualitätsgesicherte, unabhängige und leicht verständliche Informationen nötig.

Maria Flachsbarth, Präsidentin des KDFB, erklärt: "Nur so können werdende Eltern eine selbstbestimmte Entscheidung über die Inanspruchnahme von Untersuchungen und Maßnahmen treffen. Der Wert des menschlichen Lebens richtet sich nicht nach dessen Dauer, Krankheit, Alter oder dem Grad der Behinderung. Wir stehen für das Recht jedes Lebens ein, und Eltern von Kindern mit Behinderungen brauchen noch viel mehr kontinuierliche, begleitende Unterstützungsangebote."

Hintergrund

Die "Woche für das Leben" ist eine ökumenische Initiative der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland. Seit 1994 setzen sie sich gemeinsam für den Schutz des menschlichen Lebens in all seinen Phasen ein. In 2018 lautet das Motto der Aktion "Kinderwunsch. Wunschkind. Unser Kind!".

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 12.04.2018
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