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07. März 2018 Presse

Weltfrauentag: "Wer Frauen stärkt, stärkt die ganze Gemeinschaft!"

v.l.: Michaela Reithinger (Fairtrade Deutschland), Dr. Heide Mertens (kfd-Bundesgeschäftsstelle), Serah Mwangi (Referentin für Geschlechtergerechtigkeit bei Fairtrade Africa), Sabine Harles (kfd-Bundesgeschäftsstelle) und Esther Nyambura Juma © Foto: kfd-Bundesverband

kfd ruft zu Solidarität mit Frauen in der Einen Welt auf und unterstützt die Rosenaktion von Fairtrade Deutschland "Faire Blumen – faire Chancen"

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) - Bundesverband e.V. hat sich anlässlich des Weltfrauentages am Dienstag, 06. März zu Gespräch und Begegnung mit Esther Nyambura Juma, kenianische Blumenarbeiterin, und Serah Mwangi, Referentin für Geschlechtergerechtigkeit bei Fairtrade Africa, getroffen.

Die beiden Frauen sind auf Einladung von Fairtrade Deutschland im Rahmen der "Rosenaktion" für drei Wochen in der Bundesrepublik unterwegs, um über Fairen Handel und seine Chancen zu informieren.

"Mit Fairtrade hat sich viel verändert: Frauen und Männer haben die gleichen Rechte auf eine Anstellung. Frauen können sich wie Männer weiterbilden und ihre Chancen für höhere Positionen auf der Farm steigern", erläutert Juma, die in einer Fairtrade-zertifizierten Blumenfarm in Kenia arbeitet.

"Für alle Beschäftigten gelten geregelte Arbeitszeiten, festgeschriebene Ruhe-tage und der Zugang zu medizinischer Versorgung ist gesichert. Insbesondere die vorgeschriebenen Regelungen zum Mutterschutz sind wichtig für die Frauen, so wird bei Krankheit und verfrühtem Mutterschutz der festgeschriebene Lohn weitergezahlt."

Die 29-jährige alleinerziehende Mutter zweier Töchter arbeitet seit fünf Jahren in der Packhalle der Blumenfarm Bigot Flowers Limited am Naivasha See in Kenia. Die Farm ist seit 2008 Fairtrade-zertifiziert und beschäftigt knapp 1000 Arbeiterinnen und Arbeiter, davon sind etwa die Hälfte Frauen.

Durch die Fairtrade-Förderung absolvierte sie einen IT-Kurs und ist nun eine von zwei verantwortlichen Buchhalterinnen auf der Farm, womit sie ihr Einkommen deutlich anheben konnte - ein Ziel, das auch die kfd verfolgt:

"Wir engagieren uns für gerechte und gewaltfreie Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Einen Welt", so Mechthild Heil, kfd-Bundesvorsitzende. "Seit langem setzen wir uns für den fairen Handel ein. Damit können wir auch als Konsumentinnen einen Beitrag zu fairen Arbeitsbedingungen für Frauen weltweit leisten".

Serah Mwangi ist bei Fairtrade Africa, dem Produzentennetzwerk aller Fairtrade-zertifizierten Produzentengruppen in ganz Afrika, für die Gleichstellung der Geschlechter und die aktive Beteiligung von Frauen bei Fairtrade-Kooperativen und -zertifizierten Produzenten zuständig. Sie gab Einblick in Vorteile, von denen die Belegschaft und Region profitieren - abgesehen von besseren Löhnen und Arbeitsbedingungen:

"Mit der Prämie, die durch die Fairtrade-Zertifizierung ausgeschüttet wird, konnten wir auf einer Farm eine Kita einrichten und im örtlichen Krankenhaus eine Geburtsstation bauen. Die Frauen mussten vorher über 30km zurücklegen zum nächstgelegenen Kreißsaal."

Überrascht waren die deutschen Teilnehmerinnen am gestrigen Austausch von den Berichten, dass durch Männer uneingeschränkte Solidarität und Unterstützung erfahren wird, da auch sie von den Vorteilen profitieren.

"Die Stärkung von Frauen stärkt die Familien und somit die ganze Gemeinschaft", erläutert Mwangi. "Die Männer ziehen mit, weil jedes Fairtrade-zertifizierte Unternehmen ein Gender-Komitee einsetzen muss, das sich aus beiden Geschlechtern zusammensetzt. Transparenz ist hier ganz wichtig."

Dies spiegelt die Ziele wider, die mit der Zertifizierung durch das Siegel beabsichtigt sind, erläutert Claudia Brück, Vorstandsmitglied von TransFair e.V.:

"Die Fairtrade-Standards schreiben feste Arbeitsverträge mit Mutterschutz und einheitliche Bezahlung von Frauen und Männern bei gleicher Tätigkeit vor. Mit der Fairtrade-Prämie realisieren die Farmen zudem Schulungen und Führungskräfte-Workshops für Frauen. Ziel ist es, dass Frauen ihr Einkommen und ihre Chancen aus eigener Kraft verbessern können."

Der kfd-Bundesverband e.V. ist seit Gründung von TransFair e.V., dem Trägerverein von Fairtrade Deutschland, im Jahr 1992 Mitglied.

Die Begegnung in der kfd-Bundesgeschäftsstelle nutzen Juma und Mwangi, um sich im Gegenzug über die Aktivitäten der kfd zu informieren. Juma äußerte zum Abschluss des Treffens den Wunsch, "dass in Zukunft mehr Fairtrade-Rosen verkauft werden und somit alle Familien von Blumenarbeiterinnen und -arbeitern einen höheren Lebensstandard erreichen können."

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 07.03.2018
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