Tabu brechen: kfd fordert Entgeltgleichheitsgesetz für mehr Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern
Die kdf macht sich für das Entgeltgleichheitsgesetz von Bundesfamilienministerin Schwesig stark.
Der Entwurf, der aktuell in der Koalition verhandelt wird, sieht unter anderem ein Auskunftsrecht für alle Beschäftigten unabhängig von der Größe des Betriebes vor.
In einem Brief hat der Bundesverband e.V. der kfd sich daher an Bundeskanzlerin Merkel gewandt, um in den aktuellen Verhandlungen Stellung zu beziehen.
"Das Tabu, über das Gehalt zu reden, muss endlich gebrochen werden. Anders haben Frauen keine Chance, gerade in kleineren und mittleren Betrieben den gleichen Lohn für die gleiche Arbeit zu erhalten wie Männer", so Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd.
"Deshalb brauchen wir ein Entgeltgleichheitsgesetz. Es muss einen individuellen Auskunftsanspruch für alle Betriebe enthalten, sonst ist es für Frauen sinnlos."
Seit Jahren setzt die kfd sich für Lohngerechtigkeit zwischen Frauen und Männern ein. So engagieren sich zahlreiche der rund 500.000 kfd-Mitglieder beim jährlich stattfindenden Equal Pay Day, dem internationalen Aktionstag, der auf die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern verweist.
Ursachen für die Lohnlücke von 22 Prozent in Deutschland sind vermehrte Teilzeitarbeit und schlechtere Bezahlung der sogenannten "typischen Frauenberufe". Doch auch innerhalb der privaten Betriebe werden Frauen und Männer für die gleiche Arbeit unterschiedlich entlohnt.
Die Mehrzahl der Frauen gehört zu den 25 Millionen Beschäftigten, die in kleinen und mittleren Betrieben arbeiten. Gerade hier gibt es vielfach keine Tarifbindung.
"Wenn Frauen aber gar nicht wissen, dass sie schlechter als die Kollegen bezahlt werden, können sie sich auch nicht dagegen wehren und ein faires Gehalt fordern", so Opladen weiter. "Das Entgeltgleichheitsgesetz ist ein wichtiger Schritt zur Überwindung der eklatanten Lohnlücke von 22 Prozent zwischen Frauen und Männern in Deutschland".
Hintergrund
Am 1. Juni 2013 hat die kfd-Bundesversammlung das Positionspapier "Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf" verabschiedet. Grundlage ist der erste Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, der erstmals den gesamten Lebensverlauf von Frauen und Männern in den Blick nimmt. Durch diese ganzheitliche Perspektive werden langfristige Folgen von Entscheidungen in einzelnen Lebensabschnitten deutlich. Die kfd setzt sich für grundlegende Veränderungen ein, darunter "Gleichstellungsorientierte Unternehmen".
Das Positionspapier "Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf" herunterladen (1.3 MB)