kfd evaluiert drei Jahre Mitgliederwerbekampagne "Frauen.Macht.Zukunft."
Gestärktes Verbands- und Selbstbewusstsein, kritischere Sicht auf die Kirche, besserer Umgang mit Rückschlägen:
Die Mitgliederwerbekampagne "Frauen.Macht.Zukunft." (2014 bis 2017) der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands hat neben 32.341 Neumitgliedern Ergebnisse hervorgebracht, die die Universität Würzburg in einem wissenschaftlichen Forschungsprojekt (2016 bis 2019) im Auftrag des kfd-Bundesverbandes untersucht hat.
Diese Forschungsergebnisse wurden am Freitag, 25. Oktober, in einem feierlichen Rahmen und im Beisein ehren- und hauptamtlicher kfd-Frauen sowie Vertreter*innen aus Kirche und Gesellschaft in Mainz präsentiert.
Maria Theresia Opladen, als damalige kfd-Bundesvorsitzende Initiatorin der Kampagne, erinnert sich: "Mit über 32.000 neuen Mitgliedern hatten sich unsere Erwartungen erfüllt. Was wir nicht erwartet hatten, war das Ausmaß, in dem sich das Verbandsbewusstsein gestärkt hat. Das ging nur, weil unwahrscheinlich viele Frauen mitgemacht haben. Und weil es keine Kampagne war, die von oben aufgesetzt wurde, sondern die den Verband in Gänze einbezogen hat."
Ablauf des Forschungsprojekts
In drei Modulen wurden ab 2016 zunächst ehrenamtliche Werberinnen, dann Frauen aus Diözesanvorständen und im dritten Schritt alle 450.000 Mitglieder mittels Print- und Onlinefragebogen befragt.
Zum Zusammenhang etwa zwischen kfd-Mitgliedschaft, Werbekampagne und Kirchenbild antworteten jeweils 36 Prozent der Teilnehmenden, sie sähen die Kirche durch die kfd kritischer, fühlten sich ihr gleichzeitig stärker zugehörig. Für 30 Prozent ist die Kirche durch die kfd attraktiver geworden.
Die stv. kfd-Bundesvorsitzende Prof'in Dr. Agnes Wuckelt hat das Forschungsprojekt begleitet. Für sie legte die Kampagne den Grundstein für die Verbandsoffensive "kfd - die macht. für dich. für alle.", die im Juni 2019 lanciert wurde und sich vorrangig der Forderung nach einer geschlechtergerechten Kirche widmet.
Es sei anfangs schwierig gewesen, die Kampagne an die Basis zu bekommen - verbindende Aktionen helfen dabei. "Wir haben gelernt, dass der feierliche Einzug in den Dom 2017 oder das große Netzfinale von 2016 Bilder und gemeinsame Erinnerungen schaffen und dadurch Gemeinschaft. Darauf bauen wir jetzt auf", so Wuckelt.
Das spiegele sich in den qualitativen Befragungen des zweiten Moduls, die Imagewandel und -gewinn für die kfd sowie gestärktes Verbands- und Selbstbewusstsein ergaben. "Das geht einher mit Stolz darauf, kfd-Frau zu sein. Meine Wertevorstellungen kann ich mit einer großen Gemeinschaft teilen und so einen Weg finden, mein Christin-Sein zu leben."
Die kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil stellt gleichzeitig eine Diskrepanz fest zwischen denen, die die kfd als Impulsgeberin sehen, und denen, die ihr Spaltung vorwerfen. "Unsere Frauen tragen seit Jahrzehnten die Kirche vor Ort. Jüngere wie ältere Frauen treten in die kfd ein und sagen 'Wenn nicht jetzt, wann dann?'"
Dazu, so Heil, sei "im besten Sinne des Wortes" Mission wichtig: "Um Menschen für etwas zu gewinnen, muss die Werbung authentisch sein. Und nur, wenn ich selbst dafür brenne, kann ich andere begeistern."
An die Vorstellung der Ergebnisse schloss eine Talkrunde an mit Vertreter*innen von katholischen und evangelischen Verbänden, aus Bischofskonferenz, Bistum Mainz und theologischer Wissenschaft