kfd: Ergebnisse der Vatikan-Umfrage müssen auch im Dialogprozess diskutiert werden - Verband begrüßt die Veröffentlichung der Bestandsaufnahme als Zeichen der Transparenz
"Die Diskrepanz zwischen kirchlicher Lehre und der Alltagswirklichkeit vieler Menschen ist nicht nur für die außerordentliche Bischofssynode im Herbst von Bedeutung. Sie muss auch ihm Rahmen des von den deutschen Bischöfen angestoßenen Dialogprozesses zur Sprache kommen", erklärt Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd), mit Blick auf die Ergebnisse der Vatikan-Umfrage, die die Deutsche Bischofskonferenz jetzt zusammenfassend veröffentlicht hat. Erfreut zeigt sich Opladen vor allem über die Offenheit im Umgang mit der Bestandsaufnahme. Sie sieht darin eine gute Voraussetzung für weitere Gespräche.
Die in den deutschen Bistümern erhobenen Antworten auf den Fragenkatalog aus Rom zeigen übereinstimmend, dass die Vorgaben der Kirche zu Sexualmoral und Familienplanung bei den meisten Gläubigen kaum noch Akzeptanz finden. "Das katholische Familienbild wirkt auf viele Menschen zu idealistisch und zu lebensfern. Insbesondere mit Geschieden-Wiederverheirateten erwarten sie einen barmherzigeren Umgang", so Opladen weiter.
Dieses und viele andere Beispiele machten deutlich, dass es einen großen Handlungsbedarf gebe und dass eine Neuorientierung der Pastoral erforderlich sei. Das Scheitern und die Brüche im Leben führten zu Fragen, die beantwortet werden müssten. Ein Schweigen führe an dieser Stelle nicht weiter. Es bleibe zu hoffen, dass die in Rom geplante Synode neue Wege finde und sie den Gläubigen weltweit eröffne, so Opladen abschließend.
Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit über einer halben Million Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen zum Verband unter www.kfd.de.