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08. Juni 2013 Presse

kfd begrüßt Stärkung der Rechte von Hausangestellten: Weg zur Unterzeichnung der Konvention der UN-Arbeitsorganisation ILO frei

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) begrüßt, dass der Bundesrat der Ratifizierung der ILO-Konvention "Menschenwürdige Arbeit für Hausangestellte" zugestimmt hat. Mit Bolivien, Italien, Mauritius, Nicaragua, Uruguay und den Philippinen ist Deutschland nun das siebte Land, das das bereits vor zwei Jahren von der UN-Arbeitsorganisation verabschiedete Abkommen anerkennt. Die Konvention sieht grundlegende Arbeitsrechte für Hausangestellte vor. Dazu gehört beispielsweise ein arbeitsfreier Tag pro Woche, bezahlter Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Sozialversicherung oder Mutterschutz.

"Immer mehr Haushalte in Deutschland nehmen Dienstleistungen von Hausangestellten in Anspruch. Sei es bei der Führung des Haushalts, bei der Kinderbetreuung oder auch bei der Pflege Angehöriger. Die meisten Beschäftigten in diesem Bereich sind Frauen. Es ist absolut notwendig das Bewusstsein dafür zu stärken, dass auch diesen Frauen geltende Arbeitsrechte zustehen", sagt Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd, mit Blick auf die Entscheidung des Bundesrates. Besonders prekär ist die Situation von Migrantinnen, die zum Teil ohne gesicherten Aufenthaltsstatus in den Haushalten arbeiten. Die neue Konvention trägt dazu bei, die Frauen vor Ausnutzung zu schützen und ermöglicht es ihnen, ihre Rechte einzufordern.

Doch die Frage nach dem Schutz der Rechte von Hausangestellten stellt sich nicht nur in Deutschland sondern weltweit. Laut der UN-Arbeitsorganisation ILO arbeiten etwa 52 Millionen Menschen in Haushalten. "Wir erwarten, dass die Bundesregierung in internationalen Gremien und Gesprächen nachdrücklich für die Unterzeichnung der Konvention wirbt, um die zum Teil menschenunwürdige Situation der Frauen in den Haushalten zu beenden", so Opladen weiter.

In den Fokus der kfd und vieler Frauen, die sich in der ökumenischen Bewegung engagieren, war das Thema durch den Weltgebetstag 2012 gerückt. Dieser hatte das Schwerpunktland Malaysia, das damals durch menschenunwürdige Arbeitsbedingungen von Hausangestellten Schlagzeilen machte. In einer groß angelegten Unterschriftenaktion unterstützten damals mehr als 131.000 Menschen die Forderung nach einem freien Arbeitstag pro Woche in Malaysia.

Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 550.000 Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen zum Verband unter www.kfd.de.

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 08.06.2013