Für ein modernes Familienbild und eine partnerschaftliche Rollenverteilung: kfd diskutiert ihre Positionen zur Gleichstellung mit Expertinnen der großen Parteien
Im Vorfeld der kommenden Bundestagswahl steht das Thema Gleichstellung ganz oben auf der politischen Agenda. Vor diesem Hintergrund diskutierte die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) jetzt ihr aktuelles Positionspapier im Düsseldorfer Maxhaus. Unter dem Titel "Kinder, Küche und Karriere ? Frauen wollen mehr" hatte der Verband Expertinnen der großen Parteien zur Podiumsdiskussion geladen. Die Veranstaltung war eine Kooperation des kfd-Bundesverbandes mit den fünf nordrhein-westfälischen Diözesanverbänden.
"Wir bekennen uns ganz klar zu einem modernen Familienbild und setzen uns für eine partnerschaftliche Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen ein. Wir wollen, dass Frauen und Männer im Laufe ihres Lebens immer wieder neu Schwerpunkte setzen und Erwerbsarbeit, ehrenamtliches Engagement und Sorge für Kinder und Pflegebedürftige vereinbaren können", erklärt Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der kfd. Unterbrechungen oder Reduzierungen der Erwerbsarbeit dürften weder zu nachteiligen Auswirkungen bei der sozialen Sicherung führen noch das "Aus" für die Erwerbskarriere bedeuten, so Opladen weiter.
Über diesen Standpunkt diskutierte sie mit Katja Dörner (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied im Familienausschuss des Deutschen Bundestages; Christel Humme, Sprecherin der SPD-Arbeitsgruppe Gleichstellungspolitik und Stellvertretende Vorsitzende des Familienausschusses des Deutschen Bundestages; Susanne Schneider, Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Emanzipation der FDP-Fraktion im Landtag NRW, und Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU), Mitglied im Familienausschuss des Deutschen Bundestages.
In ihrem am 1. Juni beschlossenen Positionspapier "Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf" fordert die kfd grundlegende Veränderungen in insgesamt vier Handlungsfeldern, die alle gesellschaftlichen Kräfte in die Pflicht nehmen: Der Gesetzgeber ist gefragt, wenn es darum geht, Phasenwechsel im Lebensverlauf zu ermöglichen und abzusichern. Darüber hinaus setzt sich der Verband für eine gleichstellungsorientierte Kultur in den Unternehmen und verbindliche Quoten für Frauen in Führungspositionen ein. Entscheidend für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist zudem eine entlastende Infrastruktur am Wohnort, wie beispielsweise das Angebot an Kinderbetreuungsplätzen sowie leicht erreichbare Versorgungs- und Freizeiteinrichtungen. Außerdem sollen Frauen wie Männer in der Aus- und Weiterbildung verstärkt Familienkompetenzen erwerben. Dazu gehören beispielsweise Kenntnisse in Haushaltsführung, Kindererziehung und Pflege.
Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 550.000 Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Weitere Informationen zum Verband unter www.kfd.de. Das Positionspapier "Gleichstellung von Frauen und Männern im Lebensverlauf" kann unter folgendem Link heruntergeladen werden: