Equal Care Day: Neues kfd-Projekt für Existenzgründerinnen im Bereich Sorgearbeit und haushaltsbezogene Dienstleistungen
Anlässlich des Equal Care Day am 29. Februar weist die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) - Bundesverband e.V. auf die negativen Auswirkungen der Ungleichverteilung von Sorgearbeit hin:
So leisten Frauen 80 Prozent der Care-Arbeit (Pflege, Kinderbetreuung, Hausarbeit) und verdienen, auch bedingt durch diese Mehrbelastung, 21 Prozent weniger als Männer.
Die kfd unterstützt daher mit ihrem neuen Projekt "kfd kann Hauswirtschaft" Frauen bei der Existenzgründung in der Care-Branche und bekräftigt die Notwendigkeit staatlicher Förderung von haushaltsbezogenen Dienstleistungen innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände.
Ziel muss sein, bezahlbare Angebote zu schaffen, die private Haushalte entlasten und gleichzeitig Dienstleister*innen faire Entlohnung und Sozialversicherung garantieren.
"Wir wünschen uns hier zeitnahe Initiativen noch in dieser Legislaturperiode. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil müssen die Vereinbarung im Koalitionsvertrag über die staatliche Förderung von Care-Arbeit angehen", so kfd-Bundesvorsitzende Mechthild Heil.
"Für Frauen mit Erfahrungen in der Hauswirtschaft kann es eine echte berufliche Chance sein, sich in diesem Bereich selbstständig zu machen. Die wenigsten wissen, dass für eine Existenzgründung hier kein Meistertitel nötig ist."
Workshop "kfd kann Hauswirtschaft"
Die kfd lädt alle Interessierten zum Workshop "kfd kann Hauswirtschaft: Wege in die Selbstständigkeit - Begleitung der Gründerinnen haushaltsbezogener Dienstleistungsunternehmen" vom 9. bis 10. Juni nach Köln ein:
Frauen, die eine Selbstständigkeit anstreben, können sich mit Branchenexpert*innen zu Rahmenbedingungen, Förderstrukturen und Praxiserfahrungen vernetzen und austauschen. Referentin ist unter anderen Agnes Metz von der Kölner Initiative "Frauen gründen anders".
Ziel: Leitfaden für Gründerinnen
Ziel des Projektes ist es, einen Leitfaden für künftige Gründerinnen zu entwickeln und den Zusammenhang zwischen Care Gap und Pay Gap, der geschlechtsspezifischen Lücke bei Gehältern bzw. Sorgeverteilung, aufzuzeigen. Sie seien zwei Seiten derselben Medaille, so Heil:
"Mehr gutverdienende Frauen können zu einer neuen Verteilung der Hausarbeit beitragen. Da Care-Arbeit aber noch immer zu 80 Prozent von Frauen geleistet wird, bedingt der Care Gap wesentlich den Pay Gap." Eine angemessene Wertschätzung der in Privathaushalten bezahlt und unbezahlt erbrachten Leistungen sei nötig. "Diese Arbeit ist für uns alle gesellschaftlich wichtig und muss deshalb zwischen Frauen und Männern fairer verteilt werden."
Frauen leisten viermal soviel Care-Arbeit wie Männer
Alle vier Jahre steht der Equal Care Day am Schalttag als Mahnung dafür, dass Frauen viermal soviel Care-Arbeit verrichten wie Männer. Diese Ungleichverteilung hat weitreichende Folgen. So macht knapp drei Wochen später der jährliche Equal Pay Day (2020 am 17. März) darauf aufmerksam, dass Frauen noch immer deutlich weniger verdienen als Männer.