Die Türen offen halten! kfd-Symposium zu Diensten und Ämtern für Frauen in der katholischen Kirche
Unter der Überschrift "Frauen.Macht.Kirche. Symposium zu Diensten und Ämtern" stand die große Begegnungs- und Fachtagung der kfd vom 28. bis 30. Mai in Bonn. "Es ist noch einmal deutlich geworden, dass selbst im Rahmen des kirchenrechtlich Möglichen Ämter noch längst nicht geschlechtergerecht auch mit Frauen besetzt werden", bilanzierte Maria Theresia Opladen, Bundesvorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd). "Alles, was Frauen im Dienst der Kirche tun, braucht deutlich eine glaubwürdige Wertschätzung und Anerkennung. Das muss auch theologische und strukturelle Konsequenzen haben. Um der Zukunft der Kirche willen müssen wir angstfrei über alle anstehenden Fragen mit dem bischöflichen Lehramt sprechen können", sagte Opladen.
Dass nur eine gerechte Beteiligung von Frauen die Kirche vollständig mache, betonte beim Podium am 29. Mai Bischof Dr. Franz-Josef Bode, Leiter der Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Er referierte neben Prof. Dr. Sabine Demel (Lehrstuhl für Kirchenrecht, Universität Regensburg) und Prof. Dr. Margit Eckholt (Lehrstuhl für Dogmatik und Fundamentaltheologie, Universität Osnabrück). Bode räumte ein, dass noch viel zu tun sei und dass deutlich mehr kirchliche Leitungsämter mit Frauen besetzt werden sollten. Hier helfe nur eine gezielte Personalentwicklung.
Die Kirchenrechtlerin Sabine Demel empfiehlt eine Frauenquote für leitende Ämter und Aufgaben ? sowohl in der Deutschen Bischofskonferenz als auch in allen Diözesen. Dazu gehöre ferner eine Gleichstellungsordnung mit transparent formulierten Selbstverpflichtungen. Margit Eckholt erinnerte an das frauenbefreiende Potenzial der Texte des 2. Vatikanums, die immer wieder Frauen als gleichberechtigte Mitglieder des Volkes Gottes bezeichnen. Dadurch wurden viele Türen geöffnet. Ihr größter Wunsch sei, dass die Türen für den befreienden Aufbruch des Konzils offen gehalten würden. Im Dienst der Kirche müsse die Frage nach den Weiheämtern und der Bedeutung der Sakramentalität gemeinsam mit dem bischöflichen Lehramt, den theologischen Wissenschaften und der pastoralen Praxis neu gestellt werden.
Die kfd versteht ihr Symposium als Beitrag zum Ende des Dialogprozesses der Deutschen Bischofskonferenz und als Erinnerung an den Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils vor 50 Jahren. Zu den rund 100 Gästen gehörten kfd-Frauen, Amtsträgerinnen und Vertreterinnen befreundeter Verbände. Das Programm bot neben Podiumsdiskussion und sechs Workshops auch Raum für Begegnung und Vernetzung.
Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund einer halben Million Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Als Beitrag zum innerkirchlichen Dialogprozess verabschiedete die kfd-Bundesversammlung 2011 das Positionspapier "Frauen geben Kirche Zukunft": http://tinyurl.com/q3tda85