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20. März 2013 Presse

Aufwertung der Berufe im Gesundheitswesen gefordert: Katholische Frauengemeinschaft unterstützt Equal Pay Day mit bundesweiten Aktionen

Machen Sie mit! Der kfd-Bundesvorstand unterstützt den Equal Pay Day. Foto: kfd

Anlässlich des diesjährigen Equal Pay Day fordert die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) eine bessere Bezahlung der Berufe im Gesundheitswesen. Der Anteil, den die geringe Vergütung  in diesem Sektor an der Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen hat, ist enorm, denn rund 80 Prozent der Beschäftigten in dieser Branche sind Frauen. Und noch immer liegt der durchschnittliche Bruttoverdienst von Frauen hierzulande um rund 22 Prozent niedriger als der von Männern.

"Die Beschäftigten in den Gesundheitsberufen brauchen einen qualifikations- und leistungsgerechten Verdienst, der ihre Existenz sichert. Vor allem psychosoziale Belastungen dieser Berufe müssen anerkannt und in den Bewertungssystemen der Tarifpartner angemessen berücksichtigt werden", stellt Ingrid Müller, Sprecherin des Ständigen Ausschusses "Frauen und Erwerbsarbeit" der kfd, fest. Darüber hinaus fordert sie Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten, die eine bessere Perspektive für diese Berufe garantieren.

Aktuell arbeitet jede sechste erwerbstätige Frau in der Bundesrepublik im Gesundheitsbereich, beispielsweise in Krankenhäusern, Arztpraxen, Altenheimen und anderen Pflegeeinrichtungen. Dies sind mehr als drei Millionen Frauen. Gerade in den Gesundheitsberufen zeigt sich deutlich der enge Zusammenhang zwischen bezahlter und unbezahlter Frauenarbeit. Schlechte Verdienstmöglichkeiten führen zwangsläufig dazu, dass viele Frauen unentgeltlich die Pflege von Angehörigen zu Hause übernehmen, auf Teilzeit gehen oder die Erwerbstätigkeit unterbrechen. Dies wiederum fördert eine unzureichende soziale Sicherung und Niedriglöhne für Frauen.

Eine Entwicklung mit weitreichenden Folgen: Aufgrund ihrer niedrigen Gehälter erwirtschaften Frauen im Durchschnitt auch weniger Vermögen und beziehen im Alter deutlich niedrigere Renten. Auf diese Weise wächst die Rentenlücke im Lebensverlauf auf durchschnittlich 59 Prozent an. Das führt nicht nur zu einem großen Armutsrisiko für Frauen, sondern stellt auch eine große Belastung für die Sozialkassen dar.

Deshalb unterstützt die kfd den sechsten bundesweiten Equal Pay Day am 21. März mit zahlreichen Aktionen in ihren Diözesanverbänden. Das Tragen einer roten Tasche ist Sinnbild und Protestsymbol dafür, dass Frauen deutlicher weniger in der Tasche haben als ihre männlichen Kollegen. Bis zum Equal Pay Day müssen Frauen in Deutschland statistisch gesehen über den Jahreswechsel hinaus arbeiten, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu kommen. In diesem Jahr sind das 57 Arbeitstage mehr.

Hintergrund:
Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) ist mit rund 550.000 Mitgliedern der größte katholische Verband und eine der größten Frauenorganisationen in der Bundesrepublik. Sie setzt sich für die Interessen von Frauen in Kirche, Politik und Gesellschaft ein. Der Ständige Ausschuss "Frauen und Erwerbsarbeit" der kfd engagiert sich vor allem für die Belage berufstätiger Frauen. Weitere Informationen unter www.kfd.de.

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 20.03.2013
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