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11. Oktober 2016 Presse

Alleinerziehende nicht alleine lassen

Vertreterinnen der AGIA bei der Fachtagung und Gastrednerin Prof. Meier-Gräwe (v.r.): Ulla Dietz, stellvertretende Bundesvorsitzende SkF Gesamtverband; Mechthild Burk, kfd-Bundesvorstand; Dr. Heike Berger, KDFB-Bundesgeschäftsstelle; Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Universität Gießen: Annette Seier, KAB Deutschland; Christa Lichartz-Lichtenthäler, Kath. BAG für Einrichtungen der Familienbildung; Gisela Pingen-Rainer, SkF, Referentin und Moderatorin; © Foto: Rabbe/KAB

Seit 30 Jahren setzt sich die Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende (AGIA) für die Belange und Interessen von Alleinerziehenden mit ihren Kindern ein. Viel wurde schon erreicht, aber die katholischen Verbände, die sich in der AGIA zusammengeschlossen haben, kämpfen weiter dafür, die sozialen und finanziellen Lebensbedingungen von Alleinerziehenden kontinuierlich zu verbessern.

Um die Lebensbedingungen von Alleinerziehenden zu verbessern, hat sich vor 30 Jahren die Arbeitsgemeinschaft Interessenvertretung Alleinerziehende (AGIA) gegründet. Vertreterinnen und Vertreter von katholischen Verbänden schlossen sich am 7. Oktober 1986 in der AGIA zusammen, um Kompetenzen und Kräfte zu bündeln und sich effizienter für Alleinerziehende einzusetzen.

Im Vorfeld des Gründungsjubiläums hat die AGIA Ende September einen Kongress zum Thema "Lebensform Alleinerziehend - aktuelle Entwicklungen und zukünftige Herausforderungen" veranstaltet.

In ihrem Vortrag betonte Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe von der Universität Gießen: "Um die Situation Alleinerziehender zu verbessern, bedarf es keines weiteren Erkenntnisgewinns. Stattdessen müssen wir endlich adäquate Bedingungen schaffen, um die Herausforderungen dieser Lebensform zu lösen."

Dazu braucht es laut einer Studie der Fachhochschule Dortmund vor allem gebündelte Zuständigkeiten statt eines zergliederten Systems beispielsweise in Jobcentern und Kommunen. "Und Kinderbetreuungsmöglichkeiten in den Randzeiten müssen ausgeweitet werden", so Meier- Gräwe weiter.

Die AGIA ruft dazu auf, die dazu notwendigen Schritte schnellstens einzuleiten. Denn heute ist etwa jede fünfte Familie in Deutschland alleinerziehend.

Kinder überwiegend alleine zu erziehen und ihnen ein Zuhause zu geben, ist eine herausfordernde Aufgabe. Dies erfordert überdurchschnittlich viel Einsatz, Kraft und Mut sowie gesellschaftliche Unterstützung.

Meier-Gräwe: "Familienarmut ist immer auch Kinderarmut. Mehr als die Hälfte der Kinder, die in Hartz-IV-Bezügen leben, sind Kinder von Alleinerziehenden."

Daher sollen mit niedrigschwelligen Beratungsangeboten für Alleinerziehende oder Paare in Trennung, aber auch mit Einflussnahme auf politische Entscheidungen die Chancen und Möglichkeiten von Alleinerziehenden gefördert werden.

Trotz guten Bildungsniveaus und starker Erwerbsbeteiligung hat sich die Einkommenssituation von Alleinerziehenden in den letzten zehn Jahren weiter verschlechtert. Dagegen hat sich das Armutsrisiko von Paarfamilien verringert.

Mitglieder der AGIA sind neben der kfd der Sozialdienst katholischer Frauen e. V. (SkF) als federführender Verband, der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB), die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Einrichtungen der Familienbildung (BAG).

Von der kfd hat Mechthild Burk vom Bundesvorstand an der Fachtagung teilgenommen.

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 11.10.2016
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