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14. Mai 2018 Presse

Katholikentag: kfd ist DER Frauenort in der Kirche

Die kfd präsentierte sich unter dem Motto "kfd- DER Frauenort in der Kirche" auf dem Katholikentag in Münster. Foto: kfd/Kay Herschelmann

1.800 Unterschriften für dritten Rentenpunkt auch für vor 1992 geborene Kinder

2.000 Menschen bei interreligiösen #FriedensFinderinnen: Hauptimpuls Gesine Schwan

Prominente neue Mitglieder Jens Spahn, Jacqueline Straub, Yvonne Willicks

 

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) - Bundesverband e.V. zieht eine positive Bilanz des 101. Katholikentages in Münster. In einem 120qm-Zelt auf der Kirchenmeile haben sich der kfd-Bundesverband und kfd-Diözesanverband Münster e.V. drei Tage lang unter dem Motto "kfd - DER Frauenort in der Kirche" präsentiert.

Neben Thementalks mit Vorstandsmitgliedern und externen Expertinnen sowie Auftritten von lokalen Kleinkünstlerinnen standen kirchen- und gesellschaftspolitische Forderungen im Mittelpunkt.

1.800 Unterschriften für dritten Rentenpunkt

Mechthild Heil, kfd-Bundesvorsitzende: "Wir haben den Besuch tausender Frauen im kfd-Zelt dazu genutzt, um für eines unserer Hauptanliegen zu werben: mehr Rentengerechtigkeit. Noch immer sind Frauen von Altersarmut und geringerer Rente aufgrund von Erziehungs- und Pflegezeiten sowie der Einkommensschere viel stärker betroffen als Männer." Daher hatte der kfd-Bundes­verband gemeinsam mit dem Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) Unterschriftenlisten ausgelegt, um für den dritten Rentenpunkt zu werben:

"Über 1.800 Frauen haben allein im kfd-Zelt mit ihrer Unterschrift unsere Forderung nach dem dritten Rentenpunkt unterstützt. Wir wollen, dass alle Eltern profitieren, die vor 1992 Kinder geboren haben", so Heil weiter.

Bis 15. Juni stehen die Listen zum Download bereit und werden anschließend Bundes­arbeitsminister Hubertus Heil übergeben. Das hatte ihm Mechthild Heil (Anm.: nicht verwandt) bei seinem Zeltbesuch und auch gegenüber BMAS-Staatssekretärin Kerstin Griese angekündigt.

Starkes Bekenntnis der "#FriedensFinderinnen" mit Hauptimpuls von Gesine Schwan

Gemeinsam mit christlichen, jüdischen und muslimischen Frauenorganisationen sowie dem ZdK lud die kfd am Freitag, 11. Mai zur interreligiösen Performance "#FriedensFinderinnen" auf den Domplatz. Impulsgeberin Prof. Dr. Gesine Schwan sprach über die Rolle von Gleichstellung: "Es ist eine wichti­ge Maßnahme für den Frieden, dass auch Männer einen Großteil der Care-Arbeit übernehmen."

Neben Rezitationen aus den drei Heiligen Schriften, persönlichen Glaubensbotschaften und der Vorstellung von Friedensinitiativen begeisterten das Bodypercussion-Quartett "Rhythm4" aus Österreich und die jüdische Kantorin und Sängerin Avitall Gerstetter die 2.000 Teilnehmenden auf dem Domplatz. Schwan: "Friedensinitiativen muss man herausposaunen und darf sie nicht unter den Scheffel stellen!"

Podium im Hauptprogramm: Kirche muss ihre Schuld gegenüber Frauen anerkennen

Erstmals hat der kfd-Bundesverband ein großes Podium im Hauptprogramm alleinig verantwortet: Im Gespräch mit den Professorinnen Dr. Gunda Werner (Graz) und Dr. Julia Knop (Erfurt) sowie Generalvikar Dr. Norbert Köster (Münster) und Prof. Dr. Magnus Striet (Freiburg) zu "Schuld - Vergebung - Versöhnung. Impulse für eine glaubwürdige Kirche" wurde deutlich, dass die Kirche als Institution gegenüber unzähligen Frauen Schuld auf sich geladen hat.

Auch wenn sich vieles verändert hat, bleibt die Herausforderung, diese Schuld anzuerkennen und Wege der Versöhnung zu finden. Für eine glaubwürdige Kirche ist es notwendig, dass die Lebenswirklichkeiten von Frauen in ihrer Vielfalt anerkannt werden und ein neuer Umgang mit Macht in einer "lernenden Kirche" eingeübt wird.

Gespräche mit Nahles, Hendricks und Klöckner

Zu den prominenten Zelt-BesucherInnen zählten die kfd-Mitglieder Andrea Nahles und Dr. Barbara Hendricks, die sich als bekennende Katholikinnen für mehr Mitsprache von Frauen in der Kirche aussprachen. So betonte etwa die SPD-Parteivorsitzende Nahles, dass es Verbände wie die kfd brauche, um auch über lange Zeiträume Veränderungen zu erwirken.

Hochkarätiger Besuch aus Politik und Kirche sowie prominente Neumitglieder

Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Gesundheitsminister Jens Spahn, der direkt kfd-Fördermitglied wurde, schauten ebenso vorbei wie die Bischöfe Heße, Koch und Bätzing, die die Frauen in ihrem Engagement für eine Kirche der Öffnung und Gleichstellung bestärkten. Der stv. CDU/CSU-Bundestagsfraktionsvorsitzende Hermann Gröhe, Misereor-Geschäftsführer Mons. Pirmin Spiegel und ZdK-Präsident Prof. Dr. Thomas Sternberg richteten ebenfalls Grußwörter an die Anwesenden.

Als weiteres Neumitglied konnte der Bundesverband Theologin Jacqueline Straub begrüßen; der Diözesanverband Münster freut sich über den Beitritt von Moderatorin Yvonne Willicks.

Thementalks behandelten unter anderem die sakramentale Weihe von Frauen zu Diakoninnen, nachhaltige Landwirtschaft, Entwicklungszusammenarbeit und Rentengerechtigkeit.

Kontakt
Barbara Stöckmann

Pressereferentin

Telefon: 0211 44992-25

barbara.stoeckmannat-Zeichenkfd.de

Stand: 14.05.2018