Frauengerechte Kirche
Reformation ist überall
Zum Reformationsjahr 2017 initiierte der Christinnenrat, in dem sich die kfd seit Beginn an engagiert, das internetbasierte ökumenische Projekt "Reformation ist überall - FrauenPerspektiven".
Frauen und Männer wurden eingeladen, sich in Anlehnung an den Thesenanschlag Martin Luthers mit einem Plakat vor einer Kirchentür fotografieren zu lassen, auf welchem der Halbsatz vervollständigt wurde "Eine frauengerechte Kirche ist für mich, wenn...".
Mit dem Projekt sollte zum einen verdeutlicht werden, dass die Perspektive von Frauen in den christlichen Kirchen zu wenig beachtet wurde und wird, aber letztlich unverzichtbar ist. Zum anderen wurde darauf aufmerksam gemacht, dass sich jede Kirche letztlich immer wieder reformieren muss.
Acht Thesen für eine frauengerechte Kirche
Unsere Kirchen brauchen...
- die Gaben, Fähigkeiten und Berufungen von Frauen
- eine inklusive Sprache
- die Vielfalt von Gottesbildern und von Gottesdienstformen
- Frauen auf allen Leitungsebenen
- Frauen in allen kirchlichen Ämtern
- die Erkenntnisse feministischer Theologien
- eine geschlechtergerechte Verteilung finanzieller Ressourcen
- den Einsatz für gerechte Lebensbedingungen weltweit
Durchführung und Auswertung
Im Zeitraum von Herbst 2016 bis zum Ende des Kirchentages 2017 wurden 411 Fotos von insgesamt 863 Frauen und 27 Männern eingesendet und auf der Homepage des Christinnenrates eingestellt.
Die Beteiligten kommen aus den verschiedenen christlichen Kirchen. Sie haben aus der Sicht der Basis oder der Leitungsebene eines Verbandes oder einer Kirche die Frage nach einer frauengerechten Kirche beantwortet. Viele haben ein Gruppenfoto mit mehreren Aussagen zugesendet.
Die insgesamt 611 einzelnen Aussagen wurden thematisch sortiert und auf ihre zentralen Inhalte hin in acht Thesen zusammengefasst.
Es zeigt sich deutlich, dass die christlichen Kirchen ihren Auftrag nur erfüllen können, wenn dabei die Sichtweisen, Erfahrungen und Kenntnisse von Frauen gleichberechtigt zum Tragen kommen.