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Zukunftsplan Hoffnung

Weltweit blicken Menschen mit Verunsicherung und Angst in die Zukunft. Die Corona-Pandemie verschärft Armut und Ungleichheit. Am 4. März feiern Menschen in über 150 Ländern der Erde den Weltgebetstag der Frauen aus England, Wales und Nordirland. Unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“ laden sie ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen, und lenken den Blick auf besondere Frauen und Projekte in ihrem Land.

1: Natalie spricht über Gewalt
Gewalt gegen Frauen ist auch in England ein massives gesellschaftliches Problem. Natalie Collins aus dem Norden Englands ist seit rund drei Jahren beim Weltgebetstag engagiert. Im Gottesdienst 2022 berichtet sie von ihrem gewalttätigen ersten Ehemann. Über ihre Erfahrungen zu sprechen, ist für viele Überlebende von Gewalt mit Schmerzen und Scham verbunden. So war es anfangs auch bei Natalie. Mittlerweile ist sie Expertin im Bereich häusliche Gewalt, hält Trainings für Betroffene, gibt Workshops für Jugendliche und in Unternehmen. Im Gottesdienst erzählt sie über die gewaltvolle Beziehung, die ihr zeitweise das Gott-Vertrauen nahm: „Ich lebte etwa drei Jahre lang mit einer Person zusammen, die meine Fähigkeit zerstörte, eine Beziehung zu Gott zu haben. Denn das ist es, was missbrauchende Personen tun: Sie zerstören alles, was uns Kraft gibt. So kann eine Beziehung mit Gott niemals funktionieren. Deswegen entschied ich mich dazu, Gott trotzdem zu vertrauen.“ Natalie Collins ist mittlerweile glücklich in einer neuen Beziehung.

2: Neubeginn bei einer Tasse Tee
Um Mut für den Bruch mit dem gewalttätigen Partner zu fassen, brauchen die Betroffenen empathische Unterstützung, gute Beratung und Zeit. All dies finden sie bei den Freiwilligen der Heilsarmee. Das „The Link Café“ (TLC) ist für sie da. Im Jahr 1989 gründeten Freiwillige der Heilsarmee das Café im Londoner Stadtteil Mitcham and Morden als erste Anlaufstelle für Betroffene von sogenannter häuslicher Gewalt. Die Engagierten der Heilsarmee legen dabei Wert auf einen empathischen, respektvollen und kompetenten Umgang. Ihr Ziel ist, dass „aus Überlebenden Kämpferinnen werden“.

3: Emily kämpft weiter
Angst und Ausgrenzung hat auch Emily Owen aus Mittel-England erlebt. Im Alter von 19 Jahren verlor sie als Folge einer Tumor-Operation ihren Gehör-sinn. „Einmal, als ich vor einer weiteren Operation stand, bat ich Gott, mich auf dem Operationstisch sterben zu lassen. Ich wollte dieses Leben nicht mehr. Dieses Leben, das ich nicht geplant hatte, das Leben, in dem alles ein Kampf war. Gott sagte mir, dass ich in diesem Moment nicht sterben würde. Ich bat Gott: „Wenn ich weiterlebe, dann benutze bitte meine Geschichte.“ Emily Owen arbeitet mittlerweile als Schriftstellerin und Rednerin. „Ich kann nicht behaupten, dass ich immer froh bin, dass es meine Geschichte ist. Denn manchmal ist es ein schwieriges Leben. Aber ich bin immer froh, wenn Gott sie benutzt, um Herzen zu berühren.“

4: Schwanger und geflüchtet
Der Mangel an passenden Unterstützungsangeboten in Großbritannien führt zu einer deutlich erhöhten Müttersterblichkeit unter geflüchteten und Asyl suchenden Frauen. Um werdenden Müttern Leid und Schmerz zu ersparen, gründeten geflüchtete Frauen, Vertreterinnen von Wohlfahrtsverbänden, Hebammen und andere Fachfrauen vor zehn Jahren in Leeds den „maternity stream“ („Mutterschaftsbewegung“). Hier erhalten die Frauen eine Unterstützung, die passgenau auf ihre besondere Gesundheits- und Lebenssituation zugeschnitten ist. Inzwischen gibt es Anlaufstellen wie den „maternity stream“ auch in anderen englischen Städten.

Material für den Gottesdienst

Immer am ersten Freitag im März stehen Frauen in über 150 Ländern auf und bilden eine Gebetskette rund um den Globus.
Allein in Deutschland machen jährlich mehr als 800.000 Menschen mit. Frauen jeweils aus einem anderen Land schreiben den Text des Gottesdienstes.
Unter www.weltgebetstag.de finden alle, die mitmachen wollen, zwei Video-Statements von Natalie Collins und Emily Owens mit deutschen Untertiteln. Sie können im Rahmen des Weltgebetstags-Gottesdienstes zum Beispiel über einen Beamer gezeigt werden.

Stand: 21.02.2022