Warum mir die kfd am Herzen liegt
An der Basis haben sich in den vergangenen Monaten viele kfd-Frauen eingesetzt, um für einen Verbleib im Verband zu werben. An dieser Stelle kommen exemplarisch vier von ihnen aus dem DV Köln zu Wort.
Elisabeth Becker, Ruth Kühn, Brigitte Tölle und Regine Alder sprechen über das, was die kfd schon erreicht hat, und halten Plädoyers für den Verband.
Elisabeth Becker
Mir ist es wichtig, gemeinsam mit Gleichgesinnten gesellschaftspolitisch und kirchenpolitisch etwas für Frauen zu bewegen. Denn nur gemeinsam sind wir stark.
Begonnen habe ich mit einem Spielkreis für Mütter/Väter und ihre Kinder. Damals war mein Sohn etwa 1 Jahr alt. Mit kurzen Unterbrechungen war ich Mitglied im Pfarrvorstand der kfd in Sankt Augustin-Niederpleis, habe mich bei den Familiengottesdiensten engagiert und über die kfd die Ausbildung zur Wortgottesfeierleiterin absolviert. Durch mein ehrenamtliches Engagement habe ich viele starke Frauen kennengelernt, denen der Verband ebenso wichtig ist. Gemeinsam gestalten wir Gottesdienste und Wortgottesfeiern, bieten gesellschaftspolitische Veranstaltungen an und erreichen so auch die ein oder andere (noch) kirchenferne Frau.
Mich beeindruckt es immer wieder, wie die kfd sich für die Belange von Frauen einsetzt. Die Erfolge geben der kfd recht: die Mütterrente, der Einsatz im Müttergenesungswerk und ganz aktuell das Engagement beim Synodalen Weg. Dabei ist wichtig: Je mehr Frauen in der kfd sind und damit hinter den Zielen der kfd stehen, desto lauter ist ihre Stimme in Kirche und Politik!
Elisabeth Becker ist 62 Jahre alt, verheiratet und Mutter von drei Kindern. Seit rund 35 Jahren ist sie Mitglied der kfd, sie ist stellvertretende Teamsprecherin im Vorstandsteam kfd-Kreisdekanat Rhein-Sieg-rechts.
Ruth Kühn
Die kfd hat viel für die Anerkennung des Ehrenamts getan. Das Ehrenamt hat in den vergangenen Jahren einen hohen Stellenwert bekommen, dazu zählt auch, dass Kosten aus dem Ehrenamt erstattet werden. Daran haben kfd-Frauen aus der Bundes- wie der Diözesanebene mitgearbeitet. Dasselbe gilt für die Mütterrente. Auch hier haben Fachfrauen der kfd gekämpft, und Millionen Frauen profitieren davon. Ein weiterer wichtiger Punkt: das Müttergenesungswerk. Ohne das Engagement der kfd könnten viele Kuren gar nicht ermöglicht werden, sowohl für Mütter wie inzwischen auch für pflegende Angehörige. Nicht zuletzt ist das Engagement der kfd für eine Gleichstellung der Frau in der Kirche ein großes Arbeitsfeld, in dem sich nur etwas bewegt, wenn wir Frauen dranbleiben. Wir dürfen nicht nur an uns ältere Frauen denken, für die die kfd schon so viel getan hat, sei es vor Ort oder auf politischer Ebene. Wir müssen an die jungen Frauen und Mädchen denken! Auch sie brauchen weiter einen starken Verband, der für sie kämpft, und ich bin enttäuscht, wenn Frauen jetzt unter dem Vorwand der Beitragserhöhung austreten.
Ruth Kühn ist 86 Jahre alt und war neben einer Vielzahl anderer ehrenamtlicher Engagements 17 Jahre Dekanatsvorsitzende der kfd in Siegburg.
Brigitte Tölle
Ich engagiere mich mit Elan in der kfd, weil ich und alle Frauen ihr schon viel verdanken – Beispiel „Mütterrente“. Mein Mann und ich haben fünf Kinder, und ich war als Grundschullehrerin nicht im Beruf, sondern zu Hause mit ehrenamtlichem Engagement in der Pfarrgemeinde. So ist nur die „Mütterrente“ meine persönliche Altersrente. Alle Mütter, auch die berufstätigen und unsere älteren Mütter, sollten dem Verband dafür dankbar sein.
Ich arbeite gerne an der Basis mit den Frauen vor Ort, bin aber glücklich, dass sich andere Frauen auf Dekanats-, Diözesan- und Bundesebene engagieren und sich für uns Frauen in Gesellschaft, Kirche und Politik einsetzen. Glücklicherweise sind auch Mitglieder unseres Verbandes im Bundestag vertreten. Beim „Synodalen Weg“ in Deutschland arbeiten kfd-Mitglieder aktiv an Reformen in der Kirche mit, die uns Frauen betreffen. Das ist meine Motivation für die Arbeit vor Ort. Gerne besuche ich überörtliche Veranstaltungen der kfd, um Frauen zu treffen, die wie ich an der Basis arbeiten. Wir sind von vielen Vorgängen in unserer Kirche schwer enttäuscht und müssen uns in der kfd gegenseitig ermutigen, das Positive in unserer Kirche nicht aus dem Blick zu verlieren, und uns weiterhin um die Weitergabe des Glaubens zu bemühen.
Brigitte Tölle (72) ist seit dreißig Jahren Mitglied in der kfd und seit acht Jahren Teamsprecherin der kfd Sankt Augustin Mülldorf.
Regine Alder
Ich bin mit der kfd aufgewachsen, habe als Kind zuerst für die Großmutter, später für die Mutter die Mitgliederzeitschrift ausgetragen. An der kfd ist mir die Gemeinschaft vor Ort, die gelebte Solidarität unter Frauen wichtig. Wir hatten das große Glück, zwei jüngere Frauen für unser Leitungsteam gewinnen zu können, und die Runde unserer Mitarbeiterinnen ist ein aufgeschlossener, fairer Kreis, in dem durchaus kontrovers und engagiert diskutiert wird. Das empfinde ich als Bereicherung, genauso, wie im Besuchsdienst den Kontakt zu den Mitgliedern zu pflegen und so ein offenes Ohr zu haben. Die kfd vertritt außerdem die Frauen in der Pfarrei vor Ort – genauso, wie der Bundesverband die starke Stimme für uns Frauen in der katholischen Kirche ist. Gerade im Bistum Köln ist das wichtig, und mit der Positionierung zur Situation Geschieden-Wiederverheirateter, zum kirchlichen Arbeitsrecht oder zum Missbrauch („MachtLichtAn“) wurden starke Statements gesetzt.
Ich fühle mich manchmal schon sehr exotisch, wenn ich mich im katholischen Umfeld überhaupt noch engagiere. Für mich persönlich sind es gerade die Positionen der kfd zu kirchlichen Themen und Fragen, die mich in der Amtskirche halten.
Regine Alder (60) ist seit rund 20 Jahren Mitglied der kfd und gehört seit 2014 zum Leitungsteam der kfd St. Laurentius, Niederkassel-Mondorf.