Diese Frauen machen Mut!
Die Marianne Dirks Stiftung der kfd hat den „Mutmachpreis“ verliehen: Ausgezeichnet wurden drei innovative Projekte von kfd-Gruppen, die in der Corona-Zeit in besonderer Weise Kontakt mit Frauen gehalten haben, Aktionen und Angebote gemacht haben oder über mögliche digitale Formate die Kommunikation zu ihren Mitgliedern aufrechterhalten haben. „Junia“ stellt die Preisträgerinnen vor.
Von Isabelle De Bortoli (Text) und Kay Herschelmann (Fotos)
2. Platz: Pilgern auf dem Wegzur Nachhaltigkeit
Der Pilgerbeutel hatte sich unterwegs gefüllt mit dem kfd-Positionspapier ,,nachhaltig und geschlechtergerecht“, dem kfd Pilgerleporello, einem Bioapfel, Fairtradeschokolade, Blumensamen, einem ,,fairen Einkaufschip“ und dem Text des deutschen Astronauten Alexander Gerst an seine Enkel. „Neu war die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure mit der kfd“, sagen Maria Niemann und Traute Pott. So seien neue Netzwerke entstanden – und viele Menschen auch außerhalb der kfd erreicht worden. „Wir sind erst durch die Begeisterung von Teilnehmenden darauf gekommen, uns mit unserem Pilgerweg für den Mutmachfrauen-Preis zu bewerben. Deshalb ist der Preis so wichtig: Er stärkt Frauen, die oft Arbeit leisten, die sie selbst nicht so wertschätzen.“ Nun hat sogar der Lingener Tourismusverband angefragt, den nachhaltigen Pilgerweg mit in sein Programm aufnehmen zu dürfen.
Der Preis stärkt Frauen, die oft Arbeit leisten, die sie selbst nicht so wertschätzen.
Die Stadt Lingen (DV Osnabrück) ist Fairtrade-Stadt – für diese Auszeichnung haben sich auch die kfd-Frauen der kfd St. Bonifatius Lingen engagiert. Und deshalb hatten sie die besondere Idee, einen nachhaltigen Pilgerinnenweg zu gestalten: Ausgestattet mit einem Pilgerbeutel (wiederverwendbares Gemüsenetz), steuerten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Ideengeberinnen und Organisatorinnen Maria Niemann und Traute Pott unter anderem den Weltladen, einen Bio- und einen Unverpacktladen, die Photovoltaikanlage des Pfarrzentrums sowie eine Blühwiese an. An jeder Station gab es einen spirituellen Impuls aus „Laudato si“ und Fakten zum jeweiligen Thema, etwa zu Foodsharing, erneuerbaren Energien, Lebensmittelverschwendung oder Carsharing. Zum Abschluss gab es am Lingener Theaterpädagogischen Zentrum einen Austausch bei fairem Kaffee.
3. Platz: Tanzen für Familien
Aus der „Junia“ hat die kfd Sankt Severin Frechen (DV Köln) vom Preis für Mutmachfrauen erfahren und sich beworben, mit Erfolg, denn für ihr Familien-Projekt, das kfd-Familientanzcorps St. Severin, gab es den dritten Preis. Dabei nahm die Gruppe genau die Zielgruppe in den Blick, die in der Coronapandemie am stärksten gelitten hat: Mütter und Kinder. Lockdowns, Kontaktbeschränkungen, Homeschooling, Kinderbetreuung daheim, Homeoffice, Mangel an Bewegung und sozialen Kontakten – all dies hat Familien ganz besonders an die Belastungsgrenze geführt. Und deshalb wollte die kfd ihnen das Gefühl von Gemeinschaft zurückgeben. Den Kindern beim Tanzen und Spielen, den Müttern bei entspannten Gesprächen, während die Kinder sich bewegen. „Auf diese Weise ist es uns gelungen, nicht nur die Kinder wieder zu vernetzen, sondern auch neue Kontakte und Freundschaften zwischen Müttern zu knüpfen“, so die kfd St. Severin. Aktuell ist es auch geglückt, ein Flüchtlingskind aus der Ukraine in die Tanzgruppe zu integrieren und so diesem Kind in dieser schrecklichen Zeit ein Stück Normalität zurückzugeben.
Nebeneffekt für die kfd St. Severin: Über die Tanzgruppe konnten 18 neue Mitglieder gewonnen werden – junge Frauen zwischen 30 und 40 Jahren. Mit dem Preisgeld wird übrigens für etwas mehr Glitzer im Leben der Kinder gesorgt: Es werden Kostüme für die ersten Auftritte genäht.
Die Marianne Dirks Stiftung ist die Stiftung für Frauen in der kfd. Mehr Informationen erhalten Sie hier.