Die kfd ist bunt! - Die Frauengemeinschaft auf dem Katholikentag
Schon von Weitem leuchtete es den Besucherinnen und Besuchern entgegen, mit seinen Bannern in Purpur, Rot und Gelb: Auf dem Katholikentag in Stuttgart Ende Mai konnte man das Zelt der kfd dank seiner auffälligen Farbgebung gut erkennen. Die Banner mit dem Motto „lebe! teile! glaube!“ gab es in klein und zum Mitnehmen auch im Zelt: in Form von bunten Armbändern, mit denen alle Gäste symbolisch den Tag bei der kfd mit nach Hause nehmen konnten. So bunt und vielfältig das Zelt wirkte, so war auch das Programm: Ob biblischer Impuls zu Hannas Loblied oder Frauengottesdienst, ob aktuelle Podien oder spannende Talks, ob Tanz oder Gewinnspiel – die kfd mag die Vielfalt.
Von Barbara Stöckmann
„Ei – o, ei – i – i – o“ tönte es etwa aus dem Zelt. Mit verschiedenen Musikerinnen wurde sich lautstark eingesungen, bevor bekannte Lieder erschallten, die jede und jeder mitsingen konnte. Viele prominente Frauen kamen ins Zelt, um die Fragen des Vorstands und der Zelt-
gäste zu beantworten. Moderatorin Milena Furman, Theologin und auch bekannt als Wetterfee im Radio, führte sympathisch und locker durch die drei Tage. Bei den Talks, also kurzen Interviews, wurde es ernsthaft, aber dennoch unterhaltsam. Oberkirchenrätin Barbara Rudolph (EKiR) machte den Anfang und sprach über „Frauen in der Ökumene“, ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp stellte sich im letzten Talk den Fragen zur Situation der Frauen in Kirche und Gesellschaft.
Als jüngste Gesprächspartnerin der kfd kam das deutsche Gesicht von „Fridays for Future“ ins Zelt: Luisa Neubauer. Sie machte deutlich, dass die Schöpfung nicht gewahrt, sondern „geschreddert“ wird. „Das muss sich ändern,“ sagte sie und bewunderte die Menschen, die sich in der katholischen Kirche für Änderungen in Bezug auf das Klima, aber auch für Frauenrechte oder Aufklärung stark machen.
Und ich werde auch noch die erste Priesterin erleben.
Richtig voll wurde es im kfd-Zelt, als Schwester Philippa Rath zum Thema „Frauen in alle Kirchenämter!“ sprach. Sie ist davon überzeugt, dass der Diakonat der Frau bald kommt. „Und ich werde auch noch die erste Priesterin erleben“, da ist sich die Benediktinerin sicher.
Schwester Philippa hat das Buch „Weil Gott es so will“ herausgegeben, in dem 150 Frauen über ihre Berufung zur Priesterin berichten. Darüber sprach sie zusammen mit kfd-Bundesgeschäftsführerin Brigitte Vielhaus, Regina Illemann (KDFB) und Schwester Monika Amlinger. In dem gleichnamigen Podiumsgespräch, welches von der kfd und dem KDFB vorbereitet wurde, kam auch die fast 90-jährige Ida Raming zu Wort. Als illegal geweihte Priesterin wartet sie bis heute darauf, dass die Kirche ihre Exkommunikation aufhebt.
Ebenfalls sehr gut besucht war das kfd-Podium „Kirche kann bunt. Mit Vielfalt gewinnen. #OutInChurch“. Auch hier war Schwester Philippa Rath dabei und diskutierte mit
Katrin Brockmöller (Direktorin des Katholischen Bibelwerks), Veronika Gräwe (Katholisches LSBT+Komitee) und Bischof Helmut Dieser. Brigitte Vielhaus moderierte den intensiven Austausch.
Während die Besucherinnen und Besucher bei den zahlreichen Gesprächen viel Wissenswertes mitnehmen konnten, kam so manche Prominenz im kfd-Zelt im Stadtgarten vorbei. Annegret Kramp-Karrenbauer, Katrin Göring-Eckardt, Andrea Nahles wie auch Bischof Georg Bätzing und Kardinal Reinhard Marx trugen sich in das Gästebuch ein oder blieben für einen kleinen Plausch stehen.
Doch nicht nur spannende Themen, intensive Begegnungen und fröhliche Unterhaltung prägten die drei Tage im kfd-Zelt. Zu den wichtigen Momenten gehörten auch der Mittagsimpuls und das Abendgebet von der Geistlichen Begleiterin Ulrike Göken-Huismann und Präses Andreas Paul. Damit lud die kfd alle Besucherinnen und Besucher ein, innezuhalten. Auch das gehörte zum bunten kfd-Programm.