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26. November 2018 Aktuelles

Starke Frauen – mutiges Engagement

Beim Besuch im Bonner Frauenmuseum begrüßte die Sprecherin des Ständigen Ausschusses "Frauen und Erwerbsarbeit der kfd", Ingrid Müller (rechts) die Gäste zum Hedwig-Dohm-Abend, gemeinsam mit Museumsdirektorin Marianne Pitzen. Foto: kfd/Beate Behrendt-Weiß

"100 Jahre Frauenwahlrecht" - dieses aktuelle Jubiläum hatte der Ständige Ausschuss "Frauen und Erwerbsarbeit der kfd" in den Mittelpunkt seiner Jahrestagung gestellt, die vom 23. bis 25. November 2018 in Bonn stattfand.

Die kfd-Frauen beschäftigten sich dabei mit den historischen Zusammenhängen des Frauenwahlrechts und diskutierten über aktuelle gleichstellungspolitische Fragen. Auch zur Wahlrechtsreform bezogen sie Stellung. 

Starke Frauen: Blick in die Geschichte

Beeindruckt zeigten sich die Teilnehmerinnen der Jahrestagung von den Biografien jener Frauen, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts allen gesellschaftlichen und politischen Gegebenheiten zum Trotz mutig für Frauenrechte eingetreten sind.

Dem Engagement von Frauen wie Hedwig Dohm, Louise Otto-Peters, Clara Zetkin, Anita Augspurg oder Marie Juchacz sei es zu verdanken, dass der Boden für die Einführung des Frauenwahlrechts in Deutschland im November 1918 bereitet war, so Referentin Nikola Müller.

Dies sei ein langer, steiniger Weg gewesen, dem jahrzehntelange Auseinandersetzungen mit oft widersprüchlichen Argumentationen, ein Krieg und die sozialistische Novemberrevolution vorausgegangen seien.

Anschaulich zeichnete die Historikerin den Kampf der Frauen um politische Gleichberechtigung nach, der im Nationalsozialismus herbe Rückschläge erfuhr und erst 1949 mit der Aufnahme des Satzes "Männer und Frauen sind gleichberechtigt" ins Grundgesetz wieder eine positive Wendung nahm.

Nikola Müller gestaltete gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Dr. Isabel Rohner den Studienteil der Tagung.

Rohner, Mitherausgeberin des Buches "100 Jahre Frauenwahlrecht. Ziel erreicht ... und weiter?", spannte den frauenpolitischen Bogen weiter in die Gegenwart. In ihrem "Realitäts-Check" stellte sie die Frage, wie es heute um Frauen in der Politik steht.

Frauenanteil im Bundestag: Diskussion um Wahlrechtsreform

Dass der aktuelle Bundestag einen so geringen Frauenanteil aufweist wie zuletzt vor zwanzig Jahren sei ein Armutszeugnis und würde dem Auftrag des Parlamentes, das Volk zu repräsentieren, in keiner Weise gerecht, sagte Dr. Isabel Rohner.

Eine Chance, dies zu ändern, sahen die Teilnehmerinnen in der aktuellen Diskussion um die Wahlrechtsreform, die für diese Legislaturperiode angestrebt wird.

"Hier muss unser Verband sichtbar werden und gemeinsam mit anderen Frauenverbänden klar für eine paritätische Lösung eintreten", forderte Ingrid Müller, Sprecherin des Ständigen Ausschusses "Frauen und Erwerbsarbeit der kfd".

Szenische Lesung zu Hedwig Dohm

Ein besonderer Höhepunkt der Jahrestagung war der Abend zu Hedwig Dohm, zu dem der Ständige Ausschuss gemeinsam mit dem Bonner Frauenmuseum eingeladen hatte.

Die Veranstaltung unter der Überschrift "Mehr Stolz, ihr Frauen!" war eine Femmage an die große Visionärin Hedwig Dohm, die schon 1873 das Stimmrecht für Frauen gefordert hatte und für die rechtliche, soziale und wirtschaftliche Gleichberechtigung der Geschlechter eingetreten war.

Gestaltet wurde die szenische Lesung im Museumssaal vom "Dohm-Trio", das die Referentinnen Müller und Rohner gemeinsam mit dem Schauspieler Gerd Buurmann bilden.

Mit Witz und Geist trug das Ensemble emanzipatorische Literatur von Hedwig Dohm vor, die an Humor und Ironie nichts zu wünschen übrig ließ und den Abend zu einem Feuerwerk feministischen Kabaretts machte.

Besuch der Ausstellung

Darüber hinaus nutzten die kfd-Frauen auch die Gelegenheit, die aktuelle Ausstellung zum Frauenwahlrecht-Jubiläum im Frauenmuseum zu besuchen. Diese setzt unter der Überschrift "Vom Frauenwahlrecht zum Frauenmandat" den "Aufbruch der Frauen in die Politik der Moderne" eindrucksvoll in Szene.

Kontakt
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Stand: 26.11.2018
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