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24. November 2014 Aktuelles

Ständiger Ausschuss "Hauswirtschaft und Verbraucherthemen": Keine hormonell wirksamen Chemikalien in Kosmetika!

Margot Klein, stellvertretende Sprecherin, und Anni Rennock, Sprecherin des Ständigen Ausschusses, mit Sarah Häuser und Philip Heldt (von links). Foto: Sabine Schleiden-Hecking

Viel zu viele Kosmetika enthalten Chemikalien, die wie Hormone wirken und die Gesundheit gefährden. Verbraucherinnen müssen das aber nicht hinnehmen. "Ein großer Frauenverband mit 500.000 Mitgliedern kann seine Marktmacht nutzen und Druck ausüben. Wir müssen den Herstellern zeigen, dass uns nicht egal ist, was auf unserer Haut landet und dadurch in unseren Körper eindringt", sagte Anni Rennock, die Sprecherin des Ständigen Ausschusses "Hauswirtschaft und Verbraucherthemen". Sie fasste so die Ergebnisse der Herbsttagung "Das geht unter die Haut" in Mainz am 21./22. November zusammen. Diese knüpfte an die Frühjahrstagung im Februar an, auf der sich die Delegierten erstmals mit den gesundheitlichen Auswirkungen und der Umweltproblematik von Kunststoffen befassten wie sie auch in der Kosmetikindustrie verwendet werden.

Sarah Häuser, wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in Berlin, und Philip Heldt, Ökotoxikologe und Umweltberater bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, stellten den aktuellen Stand der Forschung vor. Aus der Sicht dieser Verbände gefährden die hormonell wirksamen Chemikalien in fast 30 Prozent von inzwischen mehr als 80.000 untersuchten Kosmetika die Gesundheit. Sie werden verantwortlich gemacht zum Beispiel für sinkende Spermienqualität, steigende Brust- und Prostatakrebserkrankungen und frühe Pubertät. Zusammen mit unzähligen anderen Substanzen wie Weichmachern, die in Plastikprodukten verarbeitet werden und sich im Körper anreichern, entwickelten sich ernsthafte Gesundheitsgefahren, erklärte Sarah Häuser.

Eine durchgreifende Verbesserung sei schwer zu erzielen, weil die Gesetzeslage kompliziert ist, wie Philip Heldt zeigte. Die verschiedenen Zuständigkeiten auf Bundes- und EU-Ebene und die unterschiedliche Bewertung der Risiken durch die zuständigen EU- und Bundesbehörden erschwerten dies zusätzlich.

Die Delegierten sehen gute Chancen dafür, dass das Thema in der kfd auf großes Interesse stößt: "Das geht wirklich jede an", meinten sie. Mit der kostenlosen ToxFox-App des BUND, die auf der Tagung vorgestellt wurde, sind Chemikalien in Kosmetika übrigens sofort erkennbar.

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Stand: 24.11.2014