Geistlicher Impuls im November
Manche biblische Personen sind uns sehr vertraut, wie zum Beispiel Johannes der Täufer, Sohn von Elisabeth und Zacharias, Bußprediger in der Wüste. Aber kennen Sie auch Johanna, die Jüngerin Jesu?
Im Lukasevangelium lesen wir: "Die Zwölf begleiteten ihn und auch einige Frauen: Maria, genannt Magdalena, Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna und viele andere. Sie unterstützten Jesus und die Jünger mit ihrem Vermögen." (Lk 8, 1-3)
Johanna gehört gemeinsam mit vielen anderen zu den Frauen, die Jesus begleiten. Ihr Mann wird genannt, Chuza, ein Beamter des Herodes. Leider erfahren wir nichts Näheres. Hat Johanna ihren Mann ‒ zumindest zeitweise ‒ verlassen oder ist sie Witwe?
Die Einheitsübersetzung bezeichnet das Wirken der Frauen als Unterstützung. Im griechischen Urtext steht das Wort "diakonein" (dienen) - klingt auch in Ihren Ohren das Wort Diakonin mit?
Die Frauen dienen "mit ihrem Vermögen", sie leisten finanzielle Unterstützung, vielleicht verfügt Johanna als Beamtenfrau über einige Geldmittel. Aber auch die tatkräftige Hilfe mit den Talenten und Fähigkeiten jeder einzelnen ist gemeint.
Johanna folgt Jesus auf seinem schweren Weg nach Jerusalem. Sie flieht nicht, als er gekreuzigt wird. Sie ist eine der Frauen, die am Ostermorgen Jesu Leichnam salben wollen und das leere Grab entdecken.
"Und sie kehrten vom Grab zurück und berichteten das alles den Elf und allen Übrigen. Es waren Maria von Magdala und Johanna." (Lk 24, 9f)
Johanna gehört zum engsten Kreis um Jesus, sie zieht mit ihm von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf, unterstützt ihn und ist Augenzeugin von Tod und Auferstehung. Viel zu selten hören wir von ihr.
Vielleicht würde sich Johanna das Purpurkreuz der kfd, Zeichen unserer Forderung für eine geschlechtergerechte Kirche, gerne anstecken!
Ulrike Göken-Huismann
(Geistliche Begleiterin im kfd-Bundesverband)
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