Basistreff: "Grenzenlos stark! Frauen.Leben.Zukunft": 25 Jahre Wiedervereinigung – 25 Jahre kfd im Osten
Der jährliche Basistreff der kfd vom 4. bis 6. September im Kolpinghaus Fulda widmete sich dem 25-jährigen Jubiläum der Wiedervereinigung und den damit verbundenen Gründungen der kfd in den neuen Bundesländern. 152 Teilnehmerinnen im Alter von 15 bis 80 Jahren haben frauenpolitische Fragestellungen in Politik und Kirche diskutiert, etwa die erfolgreich eingeführte "Mütterrente", die u. a. auf langjähriges politisches Engagement der kfd zurückgeht. Ein Schwerpunkt war die besondere Stellung der fünf ostdeutschen Diözesanverbände.
Aus eigener Erfahrung als Katholikin in der DDR berichtet Barbara Striegel, Diözese Magdeburg, seit 2009 Mitglied im elfköpfigen kfd-Bundesvorstand: "Freie und unzensierte Presse waren wir direkt nach der Wende noch nicht gewohnt. Die kfd-Mitgliederzeitschrift 'frau und mutter' war für mich als engagierte Christin deshalb besonders wichtig, weil ich mich dort mit meinen politischen und religiösen Ansichten wiederfand."
Beim teilnehmerinnenstärksten Basistreffen seit dem ersten Treffen 1989 haben die Vertreterinnen der Diözesanverbände sich in liturgischen, politischen und kreativen Workshops weitergebildet. Zu Themen wie "Grenzen überschreiten ? gemeinsam lernen ? Integration gestalten", "Weltweit engagiert für Frauen und Mädchen: Weltgebetstag 2016 aus Kuba" oder "Was uns im Leben stark macht. Erfahrungen und Bewertungen" trugen sie Wissen zu frauenspezifischen Themen aus Sicht der sogenannten alten und neuen Bundesländer zusammen.
Dieser Wissensaustausch war nicht immer selbstverständlich. Die ehemalige Bundes-Vizepräsidentin Doris Michalke, 77, aus Leipzig erinnert sich als Gründungsmitglied der ostdeutschen kfd an die Anfänge: "In der DDR waren Verbände und Vereine verboten, daher konnten wir die 'kfd im Bereich der Berliner Bischofskonferenz' erst im September 1990 gründen. Das war die erste ostdeutsche kfd-Gruppe." Die Gründungsversammlung fand in Magdeburg statt.
"Gerade das Thema 'Frauen und Erwerbstätigkeit' hat im Osten einen anderen Stellenwert. In der DDR war Berufstätigkeit von Frauen eine Lebensnotwendigkeit, auch Kinderbetreuung wurde anders organisiert. Da gibt es noch immer große Unterschiede in der Wahrnehmung zwischen den Bundesländern, dennoch sollten wir das Denken in 'Ost' und 'West' endlich ablegen", so Michalke: "Wir sind ein Deutschland."
Und gemeinsam sind wir kfd-Frauen grenzenlos stark!
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