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Charismen-Prozess

Charismen leben – Kirche sein

Eine Erneuerung unserer Kirche ist nur möglich, wenn die vielfältigen Charismen und Fähigkeiten von Frauen anerkannt und ihre Erfahrungen und Visionen in den kirchlichen Gremien auf den unterschiedlichen Ebenen aktiv einbezogen werden.

Nicht alle Charismen von Frauen werden gewürdigt: Die Berufung zum sakramentalen Dienstamt der Diakonin und die zur Priesterin wird Frauen nach wie vor vom kirchlichen Lehramt abgesprochen, gar für unmöglich erklärt (Ordinatio sacerdotalis 6).

Frauen wird Unrecht und Leid zugefügt, wenn sie den Reichtum ihrer Charismen nicht verwirklichen können. Daher hat die kfd-Bundesversammlung im Juni 2019 das Positionspapier "gleich und berechtigt" verabschiedet, in dem sie mit Nachdruck die volle Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche und den Zugang von Frauen zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche fordert.

Charismen-Prozess

Die kfd hat sich in ihrem Prozess "Charismen leben - Kirche sein" mit diesen Fragen bereits intensiv auseinandergesetzt. Frauen sind als Getaufte und Gefirmte herausgefordert, selbstbewusst Entwicklungen in Kirche und Gesellschaft mit zu prägen. Die kfd fördert die Gaben, die Frauen haben und von sich aus einbringen wollen.

Mit einem "Aufbruch ins Handeln" waren kfd-Frauen in den Jahren 2006 bis 2008 aufgerufen, konkrete und kreative Wege auszuprobieren, wie die Charismen von Frauen verstärkt eingebracht und wahrgenommen werden können.

Es ist zu begrüßen, dass die Deutsche Bischofskonferenz - angeregt durch den kfd-Charismen-Prozess sowohl in ihrem Papier "Gemeinsam Kirche sein" von 2015 als auch in ihrer Arbeitshilfe von 2016 Wege sucht, die Charismen von Frauen und Männern stärker in der pastoralen Arbeit zu würdigen.

Die Bischöfe vertrauen dabei auf die Vielfalt der Charismen aller Gläubigen, die sich in vielen unterschiedlichen Ämtern, Diensten und Berufungen äußern und entfalten kann (vgl. Gemeinsam Kirche sein, S. 26ff). 

Die kfd sieht darin eine große Chance, die Glaubwürdigkeit der Kirche nach innen und außen zu stärken.

"Charismen leben - Kirche sein": Zum Verlauf des kfd-Prozesses (2006 bis 2008) 

Mit dem Prozess "Charismen leben - Kirche sein" wurde der Beschluss der außerordentlichen kfd-Delegiertenversammlung im Zusammenhang mit den Leitlinien '99 umgesetzt und folgende Selbstverpflichtung eingelöst: "Der Dialog über die Beteiligung von Frauen an Diensten und Ämtern in der Kirche wird im Wissen um die lehramtlichen Äußerungen und im Respekt vor dem eigenen Gewissen offen gehalten und fortgeführt." 

Von 2006 bis 2008 führte die kfd den Bewusstseins- und Meinungsbildungsprozess auf allen Ebenen des Verbandes erfolgreich durch.

Erste Prozessphase

In der ersten Prozessphase wurden Frauen in der kfd angeregt, sich ihrer eigenen Fähigkeiten und Talente bewusst zu werden, diese bei sich und anderen zu würdigen und dies auch in Worte zu fassen.

Der Prozess regte eine Selbstreflexion an und trug dazu bei, dass Frauen sich ihrer Charismen mehr bewusst wurden und versuchten, diese auch zu leben.

Auch wenn sie an persönliche, institutionelle oder strukturelle Grenzen stießen, die unüberwindbar erschienen, so war es für sie besonders wichtig, sich auf die Berufung beziehen zu können, dass alle ChristInnen vor Gott durch Taufe und Firmung dazu berufen sind, ihre Charismen zu leben.

Welche Bedeutung die Kirche dabei hat, war eine wichtige Frage, die auch heute noch aktuell ist. Wie hat eine Kirche auszusehen, in der alle Frauen und Männer ihre Charismen leben können? Welche Vision von Kirche haben kfd-Frauen? Welches Bild von Kirche wird vom Lehramt bevorzugt?

Die Broschüre "EinSichten - AusBlicke" war Grundlage, um die verschiedenen Themen in Gruppen und auf den unterschiedlichen Ebenen des Verbandes zu erarbeiten.

Das dazugehörige Begleitheft für MultiplikatorInnen enthält wichtige theologische Hintergrundinformationen und viele methodische Vorschläge zur Gruppenarbeit mit Frauen.

Zweite Prozessphase

Eine quantitative und eine qualitative Studie wurden durchgeführt und in "Eine jede hat ihre Gaben" dokumentiert.

Die Ergebnisse der Befragung mittels Fragebogen und die Auswertung der Interviews leiteten zur zweiten Phase über: Aus der Perspektive verschiedener theologischer Disziplinen wurden Herausforderungen für die künftige kfd-Arbeit formuliert.

Dritte Prozessphase

In der dritten Phase des Bewusstseinsbildungs-Prozesses im Dialog mit VertreterInnen der kirchlichen Öffentlichkeit wurden Handlungsschritte (siehe Artikel "Aufbruch ins Handeln") entwickelt. Diese sollten langfristig dazu ermutigen, ein neues Bewusstsein von Kirchlichkeit zu leben.

Mit der Veranstaltung "Aufbruch ins Handeln" am 9. Februar 2008 in Mainz begann die Umsetzung der Handlungsoptionen, die die Gestaltungs- und Mitwirkungsmöglichkeiten von Frauen in der Kirche in den nächsten Jahren verbessern sollten.

Materialien

Broschüre und Begleitheft zum kfd-Charismenprozess
  • Charismen leben - Kirche sein Broschüre zum kfd-Charismenprozess 2 MB Download
  • Begleitheft "Charismen leben - Kirche sein" 6 MB Download
  • Fragebogen zum Prozess "Charismen leben - Kirche sein" Die statistische Erhebung wurde anonym durchgeführt. 162 KB Download
Weitere Literaturempfehlungen
  • Eine jede hat ihre Gaben Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (Hg.), Eine jede hat ihre Gaben. Studien, Positionen und Perspektiven zur Situation von Frauen in der Kirche. KlensVerlag 2008. (vergriffen) Hier können Sie Titel und Inhaltsverzeichnis herunterladen. 4 MB Download
  • Aufbruch ins Handeln Handlungsoptionen für die kfd im Prozess "Charismen leben - Kirche sein" aus: Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (Hg.), Eine jede hat ihre Gaben. Studien, Positionen und Perspektiven zur Situation von Frauen in der Kirche. KlensVerlag 2008. (vergriffen) 4 MB Download

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Stand: 26.06.2019
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